Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat von ihrer Homepage ein Video zurückgezogen, auf dem ein Theologe einen kirchlichen Trauritus für homosexuelle Paare gefordert hatte.

Stuttgart - Die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart hat nach Protesten ein Video in ihrer Mediathek gelöscht, in dem sich ein Theologe für die Einführung der kirchlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausspricht. Das vom Theologen selbst hochgeladene Video hatte in konservativen Kreisen für Aufsehen gesorgt, weil dessen Position gegen die offizielle katholische Sicht von Homosexualität steht. „Wir haben den Theologen darauf hingewiesen, dass sowas nicht geht“, sagte der Sprecher der Diözese, Uwe Renz, am Mittwoch. Zuerst hatte der SWR berichtet. Der Kommentar sei nicht abgestimmt worden, betonte Renz.

 

Der Theologe spricht unter der Überschrift „Verbotene Liebe“ über zwei ehemalige Franziskanerinnen, die in Italien standesamtlich geheiratet haben. Es fehle ein kirchlicher Ritus, der homosexuellen Paaren sage, dass ihre Partnerschaft gut so sei, sagte der Theologe. Die Kirche predige Liebe, blende ihre Vielfalt jedoch aus. „Gottes Liebe ist größer als unser menschliches Kleinklein“, so der Theologe.

Der kurze Beitrag ist laut Renz nicht geeignet, um für eine sachliche Diskussion dieses intensiv diskutierten Themas zu sorgen. Da er für Unruhe und Missverständnisse gesorgt habe, habe die Bistumsleitung entschieden, den Beitrag zu löschen.