Wegen Fluktuation, Krankheit und Sommerurlaub ist die Personaldecke der Bürgerbüros dünn. In Stuttgart-Sillenbuch muss das Bürgerbüro geschlossen werden, während in Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-Plieningen auf die Mitarbeiter durch ankommende Studierende aus dem Ausland viel Arbeit wartet.

Filder - Drastische Personalprobleme durch Fluktuation und Krankheit machen den Stuttgarter Bürgerbüros schon seit einiger Zeit zu schaffen. In den Sommerferien kommt da noch das Fehlen von Mitarbeitern durch Urlaub erschwerend hinzu. Die Folge: Das Sillenbucher Bürgerbüro muss kommende Woche geschlossen bleiben.

 

Verschiedene Faktoren führen zur Schließung

„Die Situation ist für uns nicht einfach“, sagt Beate Wiesner, die Dienstellenleiterin der Stuttgarter Bürgerbüros. Dass das Bürgerbüro in Sillenbuch eine Woche lang dicht machen muss, dazu haben laut Wiesner verschiedene Faktoren geführt. Einerseits fehlendes Bürgerbüro-Personal, andererseits können auf den Fildern derzeit in Vaihingen und Plieningen keine Mitarbeiter abgezogen und andernorts eingesetzt werden, um dort vorhandene Lücken zu schließen. Da bereits die ersten ausländischen Studierenden für die Universität Hohenheim sowie die Hochschulen in Vaihingen eintreffen, müssen die dortigen Bürgerbüros geöffnet bleiben. „Denn dort wird für ausländischen Studenten ja die Aufenthaltserlaubnis für das erste Jahr ausgestellt“, sagt Wiesner. „Und das ist ein aufwendiges Verfahren.“ Daher habe man sich dazu entschlossen, keine Mitarbeiter in Vaihingen und Plieningen abzuziehen.

Auf bereits ausgestellte Dokumente, die schon in Sillenbuch zur Abholung bereit liegen, müssen die Einwohner aber nicht verzichten. Sie müssen bei dringendem Bedarf nur einen weiteren Weg in Kauf nehmen. Ausweise, Reisepässe oder Führerscheine, die nur auf ihre Abholung warten, können in der kommenden Woche beim Bürgerbüro Degerloch, Große Falterstraße 2, zu den üblichen Öffnungszeiten abgeholt werden. Für alle anderen Angelegenheiten, die in den Bürgerbüros erledigt werden, können sich die Einwohner laut einer Mitteilung der Stadt aber auch an jedes andere Bürgerbüro im Stadtgebiet wenden.

Einarbeitungszeit soll verringert werden

Um den bereits seit einiger Zeit vorherrschenden Personalproblemen entgegenzuwirken, wurde bereits ein umfassendes Konzept erarbeitet, wie die Einarbeitungszeit, die bislang ein Jahr dauert, auf vier Monate verkürzt werden kann. Die Umsetzung lässt aber aus verschiedenen Gründen noch auf sich warten. Sorgen bereitet den Bürgerbüros auch zunehmend, dass die Zahl der Arbeitsplätze nicht überall ausreicht, um beispielsweise Auszubildende im erforderlichen Umfang auf die Aufgaben vorzubereiten, die bei der Mitarbeit im Bürgerbüro zu erledigen sind.

Für Einwohner, die lange Wartezeiten im Bürgerbüro bei jedweden Angelegenheiten vermeiden wollen, hat Beate Wiesner einen Tipp: „Wenn möglich, sollte man telefonisch einen Termin vorab vereinbaren.“