Das Kinderhaus Sillenbuch hat seit Kurzem eine gläserne Brücke zwischen seinen Gebäuden. Damit müssen die Kinder und Erzieher nicht mehr mehrmals täglich Schuhe, Jacken und Mützen an- und wieder ausziehen.

Sillenbuch - Das Kinderhaus gibt es in Sillenbuch schon seit den 70ern, seit zehn Jahren verteilen sich die Mädchen und Buben zwischen anderthalb und sechs Jahren auf zwei nebeneinanderliegende Gebäude, das Sonnen- und das Sternenhaus. Was jedoch alle bislang gestört hat: Die beiden Immobilien an der Spaichinger Straße waren nicht verbunden. Vor allem im Winter oder bei Regen war das lästig, denn um den großen Spielplatz zu überqueren, mussten sich die Erzieher und die 30 Kinder immer eine Jacke und feste Schuhe anziehen. „Und das bis zu viermal am Tag“, sagt Susanne Schaudt, die Vorstandsvorsitzende des Elternvereins, der die Kita betreibt.

 

Die Eltern haben den Großteil selbst gemacht

Seit einiger Zeit aber ist endlich verbunden, was zusammengehört. Ein verglaster Übergang schlägt eine Brücke von der Sonne zu den Sternen. Und mehr noch: Er bietet ganz neuen Spielraum. Den Bau haben die Eltern in Eigeninitiative geplant und die Arbeiten zum großen Teil selbst in die Hand genommen. Sie haben in ihrer Freizeit gebuddelt, gefliest und gestrichen. „Man macht sich gar nicht klar, wie viel Arbeit das ist“, sagt das Vereinsmitglied Carina Tenzer. Mit der Unterstützung des Architekten Johannes Pulm, des Bauingenieurs Thomas Weiß – beide Kindergarten-Papis –, von ortsansässigen Handwerkern sowie der Stadt ist so in zwei Jahren der etwa 60 Quadratmeter große Mittelbau entstanden. Was jetzt noch fehlt ist die Terrasse, außerdem die Begrünung des Daches. Beides soll im Spätsommer fertig sein.

Am Mittwoch ist der Neubau trotzdem schon mal mit einem kleinen Sommerfest eingeweiht worden. Bei all dem Stolz über das Geschaffte bleibt ein Haken: Während der langen Planungs- und Bauphase sind die Preise konjunkturbedingt gestiegen, die Gesamtkosten sprengen die ursprüngliche Kalkulation von 2007 deutlich. Seinerzeit war man von etwa 125 000 Euro ausgegangen. Das bedeutet für die Eltern, dass sie jetzt abermals in die Hände spucken müssen. „Als Verein leben wir von Spenden“, machte Carina Tenzer deutlich. Nun gelte es also, Förderanträge zu stellen und bei Veranstaltungen im Bezirk Geld zu sammeln.