Stuttgart-Sillenbuch Kurz vor dem Beschluss zum GSG steigt die Nervosität

Am 31. Mai soll es so weit sein. Dann sollen die Mitglieder des Verwaltungsausschusses in Stuttgart über die Zukunft des Geschwister-Scholl-Gymnasiums entscheiden. Der Beschluss wird mit höchster Spannung erwartet.
Sillenbuch - Blockiert die seit Jahrzehnten in der Warteschleife hängende Filderauffahrt einen Neubau des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG)? Dazu gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist: Das Gymnasium muss neu gebaut oder saniert werden. Die Entscheidung wurde bisher verschoben, am Mittwoch soll sie im Verwaltungsausschuss gefällt werden. Nun steigt die Nervosität.
Im Bürgerhaushalt ist der Neubau auf Platz zwei gelandet. Und die Schulbürgermeisterin Isabel Fezer sagte bereits im Januar, dass die Stadt vorrangig den Neubau verfolgt. Schlicht, weil eine Sanierung ungefähr gleich teuer werden – etwa 40 Millionen Euro – und den laufenden Schulbetrieb mehr beeinträchtigen würde.
Laut CDU gibt es Platz für einen Schulneubau und die Straße
Der Neubau, so er den beschlossen wird, soll im Gebiet Schwellenäcker entstehen. Dieses Areal ist seit Jahrzehnten für eine oberirdische Filderauffahrt reserviert. Dass sich Filderauffahrt und GSG-Neubau gegenseitig blockieren, glauben die Bezirksbeiräte der CDU nicht. In einer Stellungnahme erklären sie: „Der Raumbedarf bei einem Neubau wird in den bisherigen Plänen der Stadtverwaltung erheblich überschätzt.“ Würde mehrgeschossig gebaut und auf eine Sporthalle verzichtet, würde das GSG weit weniger Platz brauchen. Zudem würde das Gebiet Schwellenäcker Platz für einen GSG-Neubau und die Filderauffahrt bieten. Sollte es den Platz für die Straße überhaupt brauchen. Laut CDU sei es „derzeit völlig offen, ob und wie eine mögliche Filderauffahrt realisiert wird“. Für sie ist klar, dass der Bürgerwunsch nicht ignoriert werden dürfe.
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Vogt mischt in der Diskussion mit. „Für die Schule ist das Hin und Her eine unerträgliche Hängepartie“, sagt sie. „Mir ist unverständlich, wie die Neubau-Gegner ein totgesagtes Straßenprojekt zur Verhinderung eines lebendigen, modernen Schulcampus heranziehen können.“ Sie befürchte, die Stadtverwaltung werde den Stadträten die Sanierung vorschlagen. Vogt hat OB Fritz Kuhn deshalb in einem Brief gebeten, das GSG zur Chefsache zu erklären und sich für einen Neubau einzusetzen.
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