Im Jahr 2000 hat eine Initiativgruppe Erkundungswege durch Sillenbuch, Heumaden und Riedenberg markiert und in einer Wanderkarte festgehalten. Die Wegweiser wurden nun erneuert. Für eine Neuauflage der fast vergriffenen Karte fehlt aber das Geld.

Sillenbuch - Die Wanderwege rund um Sillenbuch sind aufgehübscht worden – beziehungsweise: die Markierungen. Und die Frischekur hatten sie auch nötig. Bereits vor 17 Jahren hatte eine Initiativgruppe, bestehend aus engagierten Bürgern und Mitgliedern verschiedener Vereine, das Rundwegenetz realisiert. Die treibende Kraft war seinerzeit Ewald Eblen gewesen. Seine Idee: zusammenbringen, was zusammengehört. „Die Alteingesessenen haben sich immer als eigenständig gesehen. Ich wollte, dass sie sich mehr als Einheit verstehen.“ Im Mittelpunkt stand der Gedanke, ein verbindendes Rundwegenetz durch die Ortskerne und Außenbereiche der Stadtteile zu schaffen und gleichzeitig der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ihre Heimat besser kennenzulernen.

 

Die längste Route ist 17 Kilometer lang

Entstanden sind damals fünf Touren, alle mit kleinen Symbolen ausgeschildert, die um Sillenbuch, Heumaden und Riedenberg kreisen, zugleich aber auch Verbindungen schaffen. Die längste Route führt in etwa viereinhalb Stunden einmal außenrum. 17 Kilometer legt man dabei zurück. „Es gibt so viele schöne Ansichten: vom Eichenhain zur blauen Wand der Schwäbischen Alb, von Sillenbuch ins Neckartal und auf den Rotenberg, von Heumaden die Schwende hinunter“, schwärmt Ewald Eblen.

Dieser Tage hat sich Eblen erneut dem Wegenetz gewidmet und sämtliche Schilder und bunten Symbole erneuert, an denen der Zahn der Zeit gierig genagt hatte. Manche Plaketten und Aufkleber waren in den 17 Jahren komplett verschwunden. An vier bis fünf Tagen war der 81-Jährige dafür unterwegs gewesen, „das ist mehr Arbeit, als man denkt“. Auch diesmal haben wieder mehrere Ehrenamtliche mitgemacht. Michael Fuchs (56) hatte zuvor die Grafiken neu aufbereitet. Die Materialkosten hat die Lokale Agenda übernommen.

Für gedruckte Neuauflage fehlt es an Geld

Wermutstropfen: Der Rundwegeplan aus Papier, in dem sämtliche Routen samt Erklärungen und Highlights festgehalten sind und den es in zwei Auflagen gegeben hat, ist beinahe komplett vergriffen. Restexemplare von 2011 können zusammen mit dem dritten Band der Sillenbucher Ortsgeschichte „Von selbstständigen Gemeinden zum Stadtbezirk“ in der Buchhandlung Papyrus erworben werden, sagt Michael Fuchs. Für eine gedruckte Neuauflage fehlten im Moment die Mittel, ein Sponsor sei nicht in Sicht. Zumal: Würde der Plan neu herausgegeben, müsste er zunächst aktualisiert werden. Die Einkehrmöglichkeiten, um nur ein Beispiel zu nennen, sind nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Immerhin kann der Plan von den Homepages des Bürgervereins Heumaden und des Obst- und Gartenbauvereins Sillenbuch heruntergeladen werden. Dann kann man ihn entweder selbst ausdrucken oder aufs Smartphone ziehen. Die Hoffnung auf eine neue gedruckte Auflage geben die Wanderfreunde dennoch nicht auf. Denn der Bedarf sei da. „Es gibt Leute, die wohnen seit 30 Jahren am Eichenhain und waren noch nie in Alt-Sillenbuch“, erklärt Ewald Eblen. Und auch sein Mitstreiter Michael Fuchs findet: „Das wäre aus unserer Sicht eine ideale Neubürgerkarte.“

Online gibt es die Wanderwege unter www.bv-heumaden.de/rundwanderweg sowie unter www.ogv-sillenbuch.de/ortsgeschichte-sillenbuch/rundwegekarte-sillenbuch/ .