In Sonnenberg gibt es keinen Lebensmittelladen mehr. Doch das mobile Angebot könnte ausgeweitet werden, und ein Automat ist geplant.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Sonnenberg - Das Thema Nahversorgung treibt die Menschen in Sonnenberg um. Die Initiative Infrastruktur schreibt im Newsletter des Sonnenberg-Vereins: „Ein Stadtteil ohne Post/Kiosk und ohne Lebensmittelgeschäft, das ist seit dem 1. Januar fürs Erste Realität.“ Trotz vieler guter Ideen sei es zunächst nicht gelungen, kurzfristig eine Übergangslösung für die Postagentur zu finden. „Und doch blicken wir optimistisch nach vorne: Ihre große Unterstützung und die positiven Rückmeldungen zeigen, dass ein intaktes Zentrum der Nahversorgung für viele von Ihnen ein wichtiger Aspekt von Lebensqualität ist, für einige eine Notwendigkeit“, heißt es im Newsletter.

 

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Immerhin gibt es im Stadtteil eine mobile Versorgung. Mittwochs kommt das Frischedienst-Mobil von Salvatore Marchese. Er hat unter anderem Teigwaren, Fleisch, Wurst und Frischgeflügel, Backwaren, Eier und Tiefkühlkost im Sortiment. Der Marktwagen, der mit einer Glocke auf sich aufmerksam macht, hält in etwa zwischen 10.30 und 11.30 Uhr an den Standorten Johannes-Krämer-Straße, Wendeplatte Harmstraße, Generationenzentrum und Kiosk.

Neue mögliche Standorte für Frischedienst-Mobil gesucht

Dieses Angebot könnte in Kooperation mit dem Sonnenberg-Verein ausgeweitet werden. „Herr Marchese hat angeboten, bei Bedarf auch weitere Standorte anzufahren. Auch Anregungen zum Sortiment und Vorabbestellungen nimmt er gerne entgegen“, heißt es dazu im Newsletter. Wer einen geeigneten Standort weiß, an dem es eine Parkmöglichkeit und potenzielle Kundschaft gibt, kann sich per E-Mail beim Sonnenberg-Verein melden.

„Wir versuchen, es auszuweiten“, sagt Klaus Neubarth, der Vorsitzende des Sonnenberg-Vereins. Gleichzeitig arbeite dieser an einer Automatenlösung. Solche Geräte, an denen man in der Regel Eier, Nudeln, Kartoffeln und anderes Gemüse – oft direkt vom Bauern – bekommt, gibt es zum Beispiel am Keltenhof in Filderstadt-Bernhausen. In Sonnenberg können zudem samstags von 10 bis 13 Uhr an einem Verkaufswagen vor dem Kiosk Speisen und Produkte der Schwabenstuben aus Freiberg am Neckar erworben werden. Dennoch, zufriedenstellend findet Neubarth die Situation der Nahversorgung nicht. „Es geht nur mühsam voran“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Ortsbegehung Ende März geplant

Derweil ist der offizielle Startschuss für die vom Sonnenberg-Verein ins Leben gerufene Initiative Infrastruktur noch immer nicht gefallen. Wegen der Pandemie war die für Ende des vergangenen Jahres geplante Auftaktveranstaltung verschoben wurden. Nun ist für Ende März eine Ortsbegehung an der Laustraße geplant. Dazu sollen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden, sondern auch Lokal- und Kommunalpolitiker sowie Vertreter der Stuttgarter Stadtverwaltung. „Hier wollen wir uns die Situation der in Frage stehenden Objekte ansehen und Informationen austauschen, um ein gemeinsames Verständnis der Lage vor Ort zu gewinnen und ins Gespräch zu kommen“, heißt es im Newsletter. Klaus Neubarth ergänzt: Es gehe um die Objekte, die leer stehen. Man wolle zeigen, dass ein Interesse daran bestehe, dass sich dort wieder Händler und Dienstleister ansiedeln, die der Nahversorgung dienen.

Wer einen guten Standort für das Frischedienst-Mobil weiß, kann eine E-Mail schreiben an info@sonnenberg-verein.de.