Wie kommt eine Band aus dem Nordwesten Schottlands dazu, sich nach dem Stuttgarter Verkehrschaos zu benennen? Und was für eine Musik kommt dabei wohl heraus? Wir haben mit den jungen Schotten gesprochen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart / Isle of Lewis - Die Hebriden liegen im äußersten Nordwesten Schottlands, rund zweitausend Kilometer von Stuttgart entfernt. Und doch scheint der Verkehr in der Landeshauptstadt vier jungen Männern von der dünn besiedelten Isle of Lewis Grund genug, ihre Band danach zu benennen: „Stuttgart Traffic“.

 

Das ist ein cooler Name für eine Band“, hat die schottische Popsängerin KT Tunstall angeblich zu den vier Schotten gesagt. Musikalisch stecken Stuttgart Traffic derzeit jedenfalls nicht im Stau, denn man kann inzwischen vier Studiotracks von ihnen anhören – und auch an Liveauftritten mangelt es nicht.


Wie kommt man als schottische Band auf den Namen „Stuttgart Traffic“?
Scott Macleod (Bassist): Die Band gab es bereits, sie hatte aber noch keinen Namen. Unser Brainstorming entwickelte sich zu einem Gespräch über dieses und jenes. Ich habe den anderen Bandmitgliedern erzählt, dass mein Großvater als junger Mann einmal Stuttgart besucht hat. Er hat sich noch Jahrzehnte später über den Verkehrslärm in Stuttgart aufgeregt. Als wir zu unserem eigentlichen Gesprächsthema – dem Bandnamen – zurückkamen, war klar: wir benennen uns nach dem Verkehr in Stuttgart.
Calum Fraser (Gesang): Ich hoffe, die Stuttgarter sind uns nicht böse, dass wir den Namen ihrer Stadt geklaut haben.

Tatsächlich regen sich immer noch ziemlich viele Leute über den Verkehr in Stuttgart auf. Haben Sie die Stuttgarter Staus und den Verkehrslärm an den großen Straßen schon mal selbst erlebt?

Andrew Harrison (Schlagzeug): Von uns war noch keiner in Stuttgart. Aber es wäre ein Fehler, wenn das so bleibt.

Calum: Ich war zumindest ein paar Mal in Deutschland. Mir gefällt es dort und ich möchte ein bisschen Deutsch lernen.

Wir dachten erst, dass Sie die Band wegen Daimler und Porsche nach Stuttgart benannt hätten.

Calum: Dass Porsche aus Stuttgart kommt, haben wir ehrlich gesagt erst herausgefunden, als der Bandname bereits feststand. Aber wenn wir Stuttgart besuchen, nutzen wir ohnehin öffentliche Verkehrsmittel.


Wenn, dann würden Sie ja wohl für ein Konzert in die Stadt kommen.

Andrew: Noch gibt es dafür keine Pläne. Aber wir würden gern bald auf Tour gehen. Wo könnten wir in Stuttgart denn spielen?


Das kommt auf den Musikstil an.

Scott: Ich denke, unsere Musik fügt der schottischen Alternative-Rock-Szene eine etwas punkigere Note hinzu. Dieses Jahr geben wir richtig Gas – sowohl was die Auftritte anbelangt als auch in Sachen Aufnahmen. Ende des Jahres wollen wir eine richtige EP herausbringen.