Gewaltige Regenfälle haben am Dienstagabend und am Mittwoch Straßen überschwemmt, heftige Sturmböen knickten Bäume und Leitungsmasten. Auf der A 81 geschah ein fataler Unfall aufgrund des Wetters.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Nach der Hitzewelle kamen die Unwetter am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch für viele überraschend. Zahlreiche Keller wurden geflutet, und die Wassermassen führten zu überfluteten Straßen. Auch auf der Autobahn 81 bei Gerlingen (Landkreis Ludwigsburg) war die Fahrbahn gefährlich nass. Dort ereignete sich am Mittwoch gegen 6 Uhr ein tödlicher Unfall.

 

Ein 60 Jahre alter Smart-Fahrer geriet am Ende des Engelbergtunnels durch Aquaplaning ins Schleudern, als er aus dem Tunnel in Fahrtrichtung Heilbronn fuhr. Er wurde beim Aufprall gegen die Leitplanke durch die Windschutzscheibe auf die Fahrbahn geschleudert. „Wir gehen davon aus, dass er keinen Sicherheitsgurt trug“, sagte eine Polizeisprecherin. Nach dem Unfall war die A 81 in Richtung Heilbronn bis gegen 8.30 Uhr gesperrt. Der Fahrer war vermutlich für die Straßenverhältnisse auch zu schnell unterwegs, als er aus dem Tunnel von der dort trockenen Fahrbahn auf die nasse Fahrbahn nach dem Tunnelportal fuhr, so eine erste Einschätzung der Polizei.

Die heftigen Gewitter über Stuttgart und dem Land haben auch den Luftverkehr am Stuttgarter Flughafen gestört. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen. Eine Gewitterzelle direkt über dem Gebiet des Flughafens brachte gleich zu Betriebsstart Stillstand: Zwischen 6 und 7 Uhr seien keine Abfertigungen möglich gewesen, sagte Beate Schleicher, die Sprecherin des Flughafens. Ein weiteres Mal habe man gegen halb zehn für etwa 20 Minuten eine Zwangspause eingelegt. Insgesamt habe das rund 50 Flüge betroffen, so sei es zu zahlreichen Verspätungen gekommen. „Wir haben daher auch eine Meldung auf unserer Homepage, dass sich die Passagiere vor der Anreise zum Flughafen informieren sollen“, fügte Schleicher hinzu. Am Mittwoch seien insgesamt sechs Flüge aufgrund der Wetterlage gestrichen worden.

Im gesamten Süden und Südwesten tobten am Dienstagabend Unwetter übers Land. Besonders stark betroffen war die Region Karlsruhe. Dort musste sogar die Suche nach einem in einem See vermissten Schwimmer unterbrochen werden. Der junge Mann wurde später am Abend tot im Wasser treibend gefunden.

Mehrere Zwischenfälle ereigneten sich bei Ettlingen (Kreis Karlsruhe): Wegen eines umgeknickten Oberleitungsmasten und umgestürzter Bäume war die Bahnstrecke nach Durmersheim im Kreis Rastatt blockiert. Auch wurde in Ettlingen vom Sturm ein Blechdach herabgerissen, wodurch laut der Polizei ein Schaden in Höhe von rund 150 000 Euro entstand.

Wegen abgerissener Äste war die Autobahn 5 bei Karlsruhe in der Nacht zum Mittwoch für rund sechs Stunden komplett gesperrt. Weil umgestürzte Bäume auch auf der Ausweichstrecke, der Bundesstraße 3, die Weiterfahrt behinderten, strandeten mehrere Autofahrer dort. Sie mussten ihre Fahrzeuge stehen lassen.

Die Polizeipräsidien Aalen und Ludwigsburg berichteten von Autos, die an Gullyschächten festhingen: Die Wassermassen hatten die Deckel hochgedrückt.