Wann immer man im Stuttgarter Rathaus glaubte, man müsse krampfhaft das Außenbild der Stadt ändern, blamierte man sich. Eine Ausnahme gab es: Da tat ein guter Song zur rechten mehr fürs Image als alle teuren Kampagnen.

Stuttgart - Wer diese Stadt liebt, hat’s nicht leicht. Er wird mit in die Pflicht genommen für die Komplexe der Politiker, ist mal „Partner der Welt“ oder lebt „zwischen Wald und Reben“ und wird erleuchtet vom „Stern des Südens“. Wir erinnern uns noch an jenen Landtagsabgeordneten, der herumposaunte, er wolle in Stuttgart so lange Bier trinken können wie in Berlin. Durfte er, länger als die Leber mitmacht. Wusste er aber nicht. In Stuttgart gab’s schon ewig keine Sperrstunde mehr. Doch im Rest von Deutschland verbreitete sich mal wieder die Mär von den heruntergeklappten Bürgersteigen. Auch OB Wolfgang Schusters Versuch, mit Müllsammeln ins Guinnessbuch der Weltrekorde zu kommen, fand der Rest der Republik recht putzig. Das Image war im Eimer. Noch schlimmer: Der Rekord ging nach Essen, die beseitigten mehr Unrat. „Let’s Putz“ hätte etwas Gutes gehabt, hätten wir uns fürs Sommerspülen 2012 beworben, doch es musste unbedingt Olympia sein. Außer Besen nichts gewesen.