Die Freitreppe am kleinen Schlossplatz ist Teil der Stäffeleskultur in der Landeshauptstadt. Sie darf nicht zur Sünderstaffel werden, findet Lokalchef Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Die Freitreppe am kleinen Schlossplatz lebt im ständigen Auf und Ab. Das haben Treppen so an sich, doch dieser Fall ist speziell. Von einem zentralen Treffpunkt in der Vor-Corona-Zeit hat sich die Freitreppe zu einem zentralen Brennpunkt entwickelt. Zuletzt gingen nächtliche „Unruhen“ von dort aus, Flaschenwürfe auf Polizisten, Beleidigungen, Verstöße gegen die Coronabestimmungen, gegen das Alkoholverbot, überhaupt gegen Recht und Ordnung. Danach war die Freitreppe reif für die Kehrwoche. Parallel dazu begann die Politik, die Scherben aufzulesen. Erinnerungen wurden wach an die weit gewalttätigere Krawallnacht vor fast genau einem Jahr. Auch damals ging’s um die Treppe am kleinen Schlossplatz, die manchmal wie eine Stadionkurve wirkt, wo Einpeitscher ihr Publikum finden – im Guten wie im Schlechten.