Die Weinlese rund um den Württemberg hat begonnen

Rotenberg - Drosophila suzukii. Über die Frage, wie die lateinische Bezeichnung der Kirschessigfliege ist, muss Martin Kurrlenicht lange nachdenken. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. Schlaflose Nächte bereitet die „Drosophila suzukii“ dem Geschäftsführer des Collegium Wirtemberg zwar nicht, aber viel Arbeit. „Wir sind jeden Tag in Gruppen unterwegs, nehmen die Weinberge unter die Lupe.“ Rund 150 Hektar gilt es zu kontrollieren. Man habe aus dem Jahr 2014 – damals wütete die Kirschessigfliege besonders in den Weinbergen – gelernt. „Beeren, die von den Insekten angestochen wurden, werden sofort entfernt.“ Außerdem halte man den Blätterbestand rund um die Traube möglichst gering. Dadurch könne sich weniger Feuchtigkeit an den Beeren sammeln und die Insekten sich schwieriger ausbreiten. „Dafür sind die Trauben vor Sonnenbrand – vor allem der Trollinger ist hier anfällig – weniger geschützt“, sagt Dieter Strauß, Vorstandsmitglied der Weinmanufaktur Untertürkheim, die immerhin 96 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. „Das ist eben ein schmaler Grat.“ Mittlerweile haben die Wengerter das Gröbste aber überstanden. „Zum Glück ist die Reife soweit fortgeschritten, dass wir jederzeit ernten können, sollte es doch noch zum Befall kommen“, sagt Kurrle. Hilfreich seien in den vergangenen Wochen auch die kalten Nächte gewesen. „Dadurch wird die Vermehrung der Kirschessigfliege ebenfalls gehemmt.“