Auf dem Gelände des Waldheims an der Waldburgstraße ging es am Donnerstag so richtig zur Sache. Wasser, Schaumstoff und Müllsäcke spielten dabei die Hauptrolle.

Rohr - Ist eine Großdemo im Gange? Wer am Donnerstagmorgen die Waldburgstraße entlanggelaufen ist, könnte den Eindruck gewonnen haben. Denn aus dem Waldheimgebäude drang der Klang hunderter Stimmen gut hörbar bis hinauf zur Straße. Die Kinder und Jugendlichen des Ferienwaldheims brüllten aus voller Kehle, während sie auf Bierbänken standen oder diese gleich als Trommeln benutzten.

 

Manche hatten schon ihre Wettkampfmontur – maßgeschneiderte Müllsäcke für den feuchten Waldboden – umgeschnallt. Anlass zu diesem Trubel gab der Höhepunkttag des ersten Waldheim-Abschnitts, bei dem alle Gruppen das ganze Gelände für unterschiedliche Spiele nutzen. Zur Einstimmung am Morgen taten Betreuer und die Kinder und Jugendlichen selbst alles, was in ihrer Macht stand, um die Stimmung anzuheizen.

Das Schicksal des Universums steht auf dem Spiel

Auf der Tagesordnung stand nichts Alltägliches, sondern ein intergalaktischer Kampf in sechs Disziplinen, den drei Teams namens „Menschen“, „Tiere“ und „Dinge“ untereinander ausfochten. Jedes Team bestand der Fairness halber aus Kindern unterschiedlicher Altersgruppen, von den siebenjährigen „Gasminis“ über die „Gasriesenzwerge“ bis hin zu den bis zu 14-jährigen „Gasultrariesen“.

Nichts weniger als das Schicksal des Universums stand also auf dem Spiel. Dementsprechend hitzköpfig ging es zur Sache. Auf dem Fußballfeld begegneten sich die drei Teilgruppen beim „intergalaktischen Superclash“ mit Schaumstofflanzen. Dabei galt es, einen Football ins gegnerische Tor – in diesem Fall eine leere Sprudelkiste – zu bugsieren.

Beim „intergalaktischen Megaspeed“ war Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefragt. Die Kinder mussten mit einem vollen Wasserbecher eine Rutsche hinunter und auf einer nassen Plane entlanglaufen, um den Becherinhalt schließlich in einem Eimer zu entleeren.

Um volle Eimer ging es auch bei „Eins, Zwei oder Drei“ direkt vor dem Waldheimgebäude. Die Teams mussten Fragen wie „Wie viele Menschen leben am Nordpol?“ oder „Was schmeckt man mit dem vorderen Teil der Zunge?“ beantworten. Wer richtig lag, bekam eine Ladung Wasser aus dem Gartenschlauch in seinen Becher.

Ein solcher Wettkampf findet nur alle 4000 Jahre statt

„Natürlich ist das etwas Besonderes heute, denn eine intergalaktische Olympiade findet nur alle 4000 Jahre statt“, scherzte Simon Honeggers, hauptamtlicher Waldheimleiter. Die Idee habe man im Vorbereitungsteam zusammen entwickelt.

Wie in den vergangenen Jahren auch werde das Freizeitangebot gut angenommen, sagte Simon Honegg. Einige Kinder musste man sogar abweisen, weil die Kapazitätsgrenze erreicht war. „Insgesamt haben wir 335 Teilnehmer, 65 Betreuer, vier ehrenamtliche Leiter und nochmal 20 Leute in der Küche“, so Honegg.

Neben dem Höhepunkttag ist das gemeinsame Singen ein Highlight. „Wenn 400 Leute auf einmal singen, bekommt man Gänsehaut“, sagte Pfarrer Stefan Cohnen, der ab und zu vorbeischaut und nach dem Rechten sieht. Das Vaihinger Waldheim mit seiner schönen, großen Anlage sei eine Perle, so Cohnen. Sein persönliches Highlight sind die samstäglichen Gottesdienste am Elterntag. „Die Eltern sind sehr gut mit eingebunden und helfen mit“, sagt Cohnen. Das Thema der galaktischen Olympiade greift er bei seiner Predigt auf, um dann den Bogen zu den großen Fragen des Lebens zu spannen, auf die das Christentum Antworten bereithält.