Ein Mann aus Stuttgart-Vaihingen und seine Partnerin haben seit Ende November kein Internet und kein Festnetz mehr. Das Unternehmen Vodafone verweist auf die Telekom – und die wiederum auf die Straßenverkehrsbehörde.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Arthur Schmit kann es nicht fassen: „Wie kommt es, dass moderne Telekommunikationsunternehmen es über Wochen nicht fertigbringen, eine Leitung zu reparieren?“, fragt er sich. Denn der Vaihinger hat seit Ende November kein Internet und keinen Festanschluss mehr. Telefonieren kann er nur noch mit dem Handy.

 

Schmit, beziehungsweise seine Partnerin, haben einen Vertrag bei Vodafone. Dort rief er am 26. November an und beschwerte sich. Geschehen ist nichts. Wieder und wieder wählte der Vaihinger die Nummer des Kundenservices. Doch jedes Mal bekam er eine ähnliche Antwort. Der Schaden könne nur von der Telekom behoben werden. Man habe das Problem weitergegeben. Ein Außentechniker sei bereits mit der Angelegenheit befasst.

Für die Reparatur ist ein ganzer Bautrupp notwendig

Auch die Redaktion unserer Zeitung bekommt erst nach sechs Tagen und nach nochmaligem Nachfragen Auskunft auf eine schriftliche Presseanfrage. Dann antwortet der Konzernpressesprecher Volker Petendorf persönlich. Es handele sich um eine Leitung, die auf der letzten Meile der Deutschen Telekom gehöre und die Vodafone im Auftrag des Kundens bei der Telekom angemietet habe. Vodafone habe am 26. November von dem Problem erfahren. „Unsere intensive Fehleranalyse ergab, dass hier ein Schaden vorliegt, der ausschließlich durch die Telekom beseitigt werden kann und darf“, schreibt Petendorf und ergänzt: „Wir haben dem Eigentümer der Leitung daher am 27. November den Auftrag erteilt, die umgehende Reparatur herbei zu führen.“ Ein Telekom-Techniker sei auch sofort am 28. November vor Ort gewesen. Er habe festgestellt, dass für die Behebung des Schadens ein ganzer Bautrupp und aufwendige Tiefbau- und Ausschachtungsarbeiten erforderlich seien. Dieses habe die Telekom „trotz mehrfacher Beschwerde unsererseits“ bis heute nicht erledigt, so Petendorf. Er sagt: „Ärgerlich ist, dass es sich hier nicht um eine eigene Vodafone-Leitung handelt. Dann könnten wir mit eigenen Fachleuten selber Hand anlegen und reparieren.“

Es geht um mehr als ein Stück Kupferdraht

Vodafone bittet Schmit und seine Partnerin um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. „Uns ist klar, dass es hier nicht nur um die Reparatur eines Stück Telekom-Kupferdrahtes geht, sondern um eine Kundin, die klare Kommunikationsbedürfnisse hat und den Anschluss benötigt.“ Petendorf verspricht, dass der Kundenservice auf Arthur Schmit zugehen und „Ersatzmaßnahmen“ anbieten werde.

Das hat Vodafone am Dienstagnachmittag getan. „Uns wurde ein mobiler Router und ein Smartphone versprochen, sodass wir wieder ins Internet können“, sagt Schmit. Er wundert sich, dass Vodafone so lange für diesen Schritt gebraucht hat und hat das Gefühl, dass man den „kleinen Verbraucher erst einmal hängen lässt“.

Die Telekom schreibt in einer schriftlichen Stellungnahme: „Für die Instandsetzung sind umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderlich. Hierfür benötigen wir eine sogenannte verkehrsrechtliche Anordnung. Diese liegt uns derzeit noch nicht vor.“ Die Anordnung sei auf alle Fälle erforderlich, weil sich die Arbeiten auf den öffentlichen Straßenverkehr auswirken. Gleichzeitig würden Techniker versuchen, „eine provisorische Leitung zu legen, um den Zeitraum der Fehlerbehebung zu überbrücken“, schreibt die Telekom.