Stuttgart-Vaihingen Neubau soll Mangel an Kita-Plätzen lindern

Immer noch fehlen vielerorts Betreuungsmöglichkeiten, insbesondere für Kleinkinder. In Stuttgart-Vaihingen ist nun eine weitere Einrichtung geplant.
Vaihingen - Aktuell können ohnehin nur die wenigsten Mädchen und Jungen in den Kindergarten. Wegen der Corona-Krise müssen nach wie vor die meisten zu Hause bleiben. Doch auch nach der Pandemie können nicht alle Eltern, die es wollen oder müssen, ihre Kinder in Vaihingen in die Kita geben. Denn es gibt zu wenige Plätze. Die Versorgungsquote bei den Kindern unter drei Jahren liegt aktuell bei 46 Prozent. Berücksichtig man die bereits beschlossenen Projekte zum Bau neuer beziehungsweise Ausbau bestehender Einrichtungen, liegt die Versorgungsquote bei 54 Prozent. Doch wollen 66 Prozent der Eltern gern einen Platz haben. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass es in Vaihingen 146 Kita-Plätze für Kleinkinder zu wenig gibt.
Besonders schlecht ist die Situation im Wohngebiet Rosental. Dort liegt die Versorgungsquote aktuell bei zehn und perspektivisch bei 20 Prozent. Nach Schätzung des Jugendamts hätten aber gern 35 Prozent der Eltern einen Kita-Platz.
Das Haus ist barrierefrei und genügt modernen energetischen Standards
Um die Versorgungslücke ein stückweit zu schließen, will die Stadt nun einen neuen Kindergarten an der Freibadstraße 84 bauen. Dort gab es schon einmal eine städtische Einrichtung für drei Gruppen. Doch weil das Gebäude in die Jahre gekommen war und „nicht mehr den Anforderungen an eine kindgerechte und flexible Nutzung als Kindertageseinrichtung genügte“, soll es nun abgerissen und ein neuer Kindergarten gebaut werden. Das Gebäude ist schon seit 2017 weitgehend leer. Die Kinder und Erzieher sind in ein Interimsquartier an der Möhringer Landstraße 103 gezogen. Aktuell befinden sich in dem Gebäude noch Vereinsräume und Personalzimmer. Auch für sie soll Ersatz gefunden werden.
Das neue Gebäude soll ein Typenbau werden, so wie es ihn unter anderem am Höhenrand und an der Heßbrühlstraße in Vaihingen gibt. Geplant ist ein zweigeschossiger, quadratischer Baukörper mit einem begrünten Flachdach. Mittelpunkt ist eine beide Etagen verbindende Halle. Sie dient nicht nur der Erschließung der verschiedenen Räume, die sich rundrum gruppieren, sondern kann auch für verschiedene Aktivitäten genutzt werden. Es ist barrierefrei und genügt modernen energetischen Standards. So wird das Gebäude mittels einer Sole-Wasser-Wärmepumpe geheizt und auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage vorgesehen. In der neuen Einrichtung sollen etwa 50 Kinder betreut werden. Geplant sind drei Kleinkindgruppen mit jeweils zehn Plätzen und eine Gruppe mit 20 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige.
Wäre eine Sanierung des alten Gebäudes vielleicht doch sinnvoller?
Die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt, möchte die Verwaltung im Herbst 2021 mit dem Bau beginnen. Nach 18 Monaten Bauzeit könnte die Mädchen und Jungen dann im Frühjahr 2023 in die Kita ziehen. Die Verwaltung schätzt die Baukosten auf 4,437 Millionen Euro. Hinzu kommen 440 000 Euro für die Realisierung des hohen Energiestandards.
Der Vaihinger Bezirksbeirat hat das Projekt in seiner Sitzung in der vergangenen Woche mit großer Mehrheit begrüßt. Es gab lediglich einige Enthaltungen. Kritisch sahen die Lokalpolitiker, dass das alte Haus abgerissen werden soll. Vertreter mehrerer Fraktionen merkten kritisch an, dass ein Haus für mehr als vier Millionen Euro auch umfassend saniert werden könnte und das ökonomisch und ökologisch vielleicht sinnvoller wäre.
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