Kai Mungenast versteht sich als Mittler zwischen den Bürgern, dem Bezirksbeirat und der Verwaltung.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Kai Mungenast ist zwar ein gebürtiger Badener, lebt aber seit einigen Jahren in Dürrlewang. Er fühle sich, sagt er, im Stadtbezirk Vaihingen heimisch und wolle sich in seinem Lebensumfeld engagieren. So formulierte es der 34-Jährige bei seiner Vorstellung im Gemeinderat am 8. März. Damals wählten ihn die Kommunalpolitiker mit 31 von 51 Stimmen zum neuen Bezirksvorsteher. Mungenast folgt auf Wolfgang Meinhardt, der sich am 31. Mai in den Ruhestand verabschiedete.

 

Schon direkt nach der Wahl seien viele mit Glückwünschen, Einladungen und auch konkreten Anliegen auf ihn zugekommen, sagte Mungenast bei seiner offiziellen Amtseinführung. Dazu waren am Dienstagabend Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer und zahlreiche Gäste in die Alten Kelter gekommen. Dort ging es genau so weiter. Noch vor dem offiziellen Akt hatten sich einige Gegner des Allianz-Projekts mit Protestplakaten versammelt und überreichten dem neuen Bezirksvorsteher ein Taschentuch mit einem Knoten und der Aufschrift „Stoppt die Allianz-Pläne“. Dieses soll Mungenast daran erinnern, dass der geplante Neubau des Versicherungskonzerns auf dem Gelände des TSV Georgii Allianz an der Heßbrühlstraße nicht bei allen Menschen in Vaihingen beliebt ist.

Viel Arbeit für den neuen Bezirksvorsteher

Die Grünen-Lokalpolitikerin Christa Tast sprach bei Mungenasts Amtseinführung als Vertreterin des Bezirksbeirats. Sie betonte, dass Vaihingen als Stadtbezirk ,mit der größten Fläche vor großen Herausforderungen stehe. Als Beispiele nannte sie unter anderem das Verkehrsproblem und die Wohnungsnot. „Auf Sie als Bezirksvorsteher und auf uns als Bezirksbeirat kommt viel Arbeit zu“, kündigte Tast an. Der Vaihinger Bezirksbeirat habe im Gemeinderat und in der Stadtverwaltung den Ruf, anstrengend zu sein. „Aber wir wollen ein politisch engagierter Bezirksbeirat sein, und wir bieten ihnen eine konstruktive Zusammenarbeit an“, sagte Tast.

Mungenast betonte in seiner Antrittsrede: „Wir müssen uns gemeinsam den Herausforderungen stellen und nach Lösungen suchen.“ Als Bezirksvorsteher verstehe er sich „als Schnittstelle“. Er wolle die Interessen des Bezirks und des Beirats ehrlich vertreten und die Aufgaben der Kommunalverwaltung zuverlässig erfüllen. „Und bei allen Meinungsverschiedenheiten gilt es, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren, nämlich die Menschen in Vaihingen“, sagte Mungenast. Er kenne die Probleme im Ort: „Auch ich stehe im Stau.“

Der Bezirksvorsteher warb auch für innovative Ideen und fürs Ausprobieren, um Lösungen zu finden. „Doch bei allem Neuen, dürfen wir die Geschichte nie aus den Augen verlieren“, sagte er mit Blick auf den Heimatring. Dies ist der Dachverband der Vaihinger Vereine. Und der Bezirksvorsteher ist in der Regel in Personalunion dessen Vorsitzender. Das kommt nun auch auf Mungenast zu. Darüber hinaus will er die Vaihinger Partnerschaft mit Melun pflegen. Der Beweis für das gute Verhältnis zwischen der französischen Stadt und dem Stuttgarter Stadtbezirk war unter anderem, dass zu Mungenasts Amtseinführung auch ein Gast aus Melun gekommen war.