Auf „Google Street View“ sehen Stuttgarts Straßen noch völlig anders aus. Können Sie sich den Hauptbahnhof noch ohne Warnbaken vorstellen? So sah Stuttgart noch vor zehn Jahren aus.

Stuttgart - Baustellen, Umleitungen und Kräne gehören inzwischen zu Stuttgart wie der Essig zu den Linsen: Beide Paare sind einfach unzertrennlich. Wer sich die Straßen der Landeshauptstadt bei „Google Street View“ ansieht, der erkennt so manch eine Ecke kaum wieder.

 

Die 360-Grad-Aufnahmen, die beim Online-Dienst hinterlegt sind, wurden im August 2008 aufgenommen. Inzwischen bilden sie die Stadt kaum noch so ab, wie sie heute ist. Einkaufszentren und neuer Wohnraum sind in den vergangenen zehn Jahren entstanden.

Wir haben mehrere Orte erneut fotografiert und mit den alten Bildern verglichen. In einer mehrteiligen Serie stellen wir die Bilder einander gegenüber.

>> Lesen Sie hier: Teil 1 der „Street View“-Serie

Hauptbahnhof von Warnbaken umstellt

Die niemals endenden Baustellen rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof stören nicht nur Autofahrer, die zum ersten Mal nach Stuttgart kommen. Die ständig wechselnde Verkehrsführung auf der Straße Arnulf-Klett-Platz kann auch alteingesessene Stuttgarter in den Wahnsinn treiben. Rot-weiß gestreifte Warnbaken stehen jetzt da, wo es einmal eine weitere Zufahrt zum Hauptbahnhof gab. Auch die Kräne, die fast über den Mercedesturm ragen, sind neu. Doch wer die Pläne für S21 kennt, weiß, dass das nur der Anfang ist.

Eberhardstraße am Rotebühlplatz bleibt (fast) gleich

Der Tagblattturm steht noch an seinem Fleck und auch die Filiale von Galeria-Kaufhof befindet sich schon seit über zehn Jahren in demselben Betonklotz in der Eberhardstraße. Eigentlich sieht alles aus wie früher, wäre da nicht diese Baustelle in der Eberhardstraße 63, die seit Monaten einen Fahrstreifen blockiert. Das alte Gebäude wurde im April 2016 abgerissen. Bis 2020 soll hier ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Die Kosten liegen, laut der Stadt Stuttgart, bei 5,676 Millionen Euro.

Olga-Areal nimmt Form an

Früher ein Kinderkrankenhaus, heute eine Baustelle, bald ein schickes Areal: Im Olga-Areal an der Schloßstraße, an dem seit 2016 gebaut wird, sollen 224 bezahlbare Wohnungen entstehen, die nicht nur für alle Lebensphasen geeignet sein sollen, sondern auch eine Gemeinschaft unterstützen. Auf dem Areal wird es eine Kindertagesstätte, ein Nachbarschaftszentrum und einen Supermarkt geben. Einziehen können die Bewohner nicht vor 2019.

>> Lesen Sie hier: Baustelle am Olga-Areal – An dem neuen Quartier geht es voran

Das Gerber verschönert die Tübinger Straße

Manche Baustellen lohnen sich: Für das 2014 erbaute Gerber mussten Bäume und Gebäude Platz machen, doch die Veränderung zahlt sich aus: Die Glasfront des Einkaufszentrums verschönert die damals so triste Fläche an der Tübinger Straße, Ecke Paulinenstraße. Seit dem Einzug einer Cocktailbar können hier sogar kühle Drinks genossen werden – es sei denn der vorbeirauschende Verkehr auf der Paulinenbrücke stört.