Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) reduziert seine Zonen. Am Donnerstag hat sich die Regionalversammlung für die Bündelung ausgesprochen.

Stuttgart - Die Regionalversammlung hat sich am Donnerstag für die geplante Tarifreform im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) ausgesprochen. Die Reform sieht nur noch eine Zone für die Landeshauptstadt vor. Darüber hinaus sollen die Sektorengrenzen in den Außenbereichen entfallen, die Ringzonen 60/70 würden verschmolzen.

 

Profitieren sollen davon sowohl Pendler aus den Randzonen als auch ÖPNV-Nutzer innerhalb Stuttgarts. Statt bisher 52 Zonen wird es nach der Umsetzung der Tarifreform nur noch fünf geben. Durch die geplante Einführung des Modells im ersten Halbjahr 2019 rechnet der VVS mit jährlich rund 8,8 Millionen zusätzlichen Fahrten für den öffentlichen Personennahverkehr. Die Kosten pro Jahr liegen nach Schätzungen zwischen 38,3 Millionen Euro und 42,1 Millionen Euro.

Finanzierung „noch nicht in trockenen Tüchern“

Regionaldirektorin Nicola Schelling sagte: „Der Verband Region Stuttgart hat schon immer eine aktive Tarifdiskussion geführt. Unsere Forderung, dass mit einer Tarifreform eine deutliche Optimierung in der Zoneneinteilung im regionalen Umland einhergehen muss, ist schließlich in einem einstimmigen Beschluss des VVS-Aufsichtsrats gemündet.“

In der Diskussion in der Regionalversammlung fand die Reform breite Unterstützung. Rainer Ganske (CDU) bezeichnete sie als einen „großen Wurf“. Auch Eva Mannhardt (Grüne) begrüßte die Tarifreform. Sie betonte allerdings, dass die Finanzierung „noch nicht in trockenen Tüchern“ sei.

Thomas Leipnitz (SPD) bemängelte, dass es immer noch kein „regionsweit gültiges Sozialticket“ gebe. Bernhard Maier (Freie Wähler) sagte, die Tarifreform dürfte nicht durch die jährlichen Preiserhöhungen wieder abgeschwächt werden. Ingo Mörl (Die Linke) sagte, die Reform sei nur ein erster, aber ungeheuer wichtiger Schritt. Eine von der FDP beantragte und von der AfD unterstützte Dreizonen-Lösung fand keine Mehrheit.