Stuttgart-Wangen Jakob Bubenheimer ist neuer Bezirksvorsteher
Wangen hat einen neuen Schultes: Jakob Bubenheimer. Der Aalener wird am 1. März 2022 die Nachfolge von Beate Dietrich antreten, die in den Ruhestand geht.
Wangen hat einen neuen Schultes: Jakob Bubenheimer. Der Aalener wird am 1. März 2022 die Nachfolge von Beate Dietrich antreten, die in den Ruhestand geht.
Wangen - Wangen hat einen neuen Schultes: Der Stuttgarter Gemeinderat hat am Donnerstagabend Jakob Bubenheimer zum künftigen Bezirksvorsteher von Wangen gewählt. Die Spannung hielt sich bei den 57 Stadträten, die der Vollversammlung beiwohnten, in Grenzen. Bubenheimer war – zur dessen eigener Überraschung – der einzige Kandidat, der sich dem Gremium noch zur Wahl stellte. Ursprünglich hatten sich vier Kandidaten beworben und im Vorfeld den Rathausfraktionen sowie dem Wangener Bezirksbeirat vorgestellt. „Drei haben ihre Bewerbung aber zurückgezogen“, erklärte Oberbürgermeister Frank Nopper. Zum entscheidenden Wahlgang im Hegelsaal der Liederhalle stellte nur noch Bubenheimer sich und seine Ziele vor.
Bubenheimer wurde 1990 in Aalen geboren und hat dort Abitur gemacht. Nach einem Sozialen Jahr hat er Verwaltungswissenschaften in Konstanz und anschließend Caritaswissenschaften und Ethik in Freiburg studiert. „Seit 2019 bin ich in einer Kommunalberatungsfirma im Raum Heilbronn beschäftigt und berate dort kleine Kommunen bei deren Herausforderungen“, erzählte er. Er habe zwar keine weitreichenden Kenntnisse über die Organisationsstrukturen des Stuttgarter Rathauses. Im Rahmen seiner Beratungstätigkeiten habe er aber die Aufgaben und Strukturen in den Kommunen kennengelernt. „Und vielleicht kann ja auch ein anderer Blickwinkel nicht schaden.“
Drei Aufgabenbereiche erachtet Wangens künftiger Bezirksvorsteher für besonders wichtig. Er habe Wangen als einen sehr lebendigen Stadtbezirk erlebt, der durch seine Vereine und Gruppen geprägt werde. Deren Engagement bilde die Grundlage für das gute Miteinander. Er wolle deren Arbeit unterstützen, sie miteinander und mit der Quartiersarbeit vernetzen, eben ein Kommunikator sein. „Gemeinschaft braucht aber auch Treffpunkte. Deswegen hoffe ich, dass wir bald die Feste wieder aufleben lassen können. Und wir müssen die Neubürgerinnen und Neubürger für Vereinsarbeit begeistern. Die Herkunft spielt dabei keine Rolle“, sagte Bubenheimer.
Als jemand, der sich sowohl während des Studiums als auch als Ortschaftsrat von Wasseralfingen politisch ehrenamtlich einbrachte, wisse er auch das Engagement des Bezirksbeirats zu schätzen. Dieses Gremium habe eine hohe politische Bedeutung. Als Kenner vor Ort können die Bezirksbeiräte den Fachbereichen entscheidende Hinweise geben. Er verstehe seine Aufgabe aber weder als Cheflobbyist des Bezirksbeirates noch als Botschafter des Stuttgarter Rathauses, sondern als Vermittler. Zudem hoffe er, dass er trotz der Coronapandemie bald wieder die Bürgerinnen und Bürger bei Entscheidungen besser beteiligen könne.
Als dritten Schwerpunkt sieht er die Leitung des Bezirksamts. Die Bürger erwarten freundliche und kompetente Ansprechpartner. Die Digitalisierung werde voranschreiten und müsse mit den Mitarbeitern weiterentwickelt werden.
„Ich habe Lust auf Wangen. Die Mischung aus Neckar, dem alten Dorfkern, dem Hafen und der Wangener Höhe sind äußerst reizvoll“, sagte Bubenheimer. Als jemand, dem die Natur am Herzen liege, habe er mit seiner Partnerin, die in Stuttgart wohnt, den Wangener Berg als eine Oase erlebt. Wenn es die Zeit erlaubt, ist der 31-Jährige mit dem Fahrrad unterwegs – gerne auch im Urlaub wie im vergangenen Sommer, als er eine Radreise durch Italien unternahm.
Am 1. März 2022 wird er seinen Dienst im Wangener Rathaus antreten. Er löst die bisherige Bezirksvorsteherin Beate Dietrich ab, die in den Ruhestand geht. Dietrich, einige seiner künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier ließen es sich nicht nehmen, Bubenheimer gleich im Anschluss an seine Wahl zu gratulieren. 33 der 57 anwesenden Stadträte hatten ihm ihre Stimme gegeben.