Die Firma Trigema aus Burladingen (Zollernalbkreis) betreibt bundesweit nur zwei Flagshipstores, einer davon ist am Flughafen in Stuttgart. Warum gerade dort? Und wer kann die Kleider „made in Germany“ kaufen?

Stuttgart - Wolfgang Grupp gehört zu den bekanntesten deutschen Unternehmern – und dies nicht nur wegen seiner Werbespots gemeinsam mit einem Schimpansen. Seine Firma Trigema ist der nach eigenen Angaben größte Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung Deutschlands. 45 Fabrikverkäufe, sogenannte Testgeschäfte, betreibt das 100 Jahre alte Unternehmen mit Sitz in Burladingen im Zollernalbkreis, außerdem zwei Flagshipstores. Einer ist in der schicken und noch recht neuen Mall of Berlin, einer hinter der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Wer dort einkaufen will, braucht ein gültiges Flugticket. Die Mitarbeiter sind mit Spezialausweisen ausgestattet, und „selbstverständlich gelten auch für Warenanlieferungen die hohen Sicherheitsvorgaben“, sagt Elisabeth Grupp.

 

Viele Kunden seien erstaunt über den Produktionsort Deutschland

Für die Frau des Firmenchefs ist der Standort dennoch ein Glücksfall. Vor 14 Jahren habe Trigema den Standort als Nachmieter von Mercedes Benz übernommen. Und das aus mehreren Gründen. Den hiesigen Fluggästen will man sich als echtes baden-württembergisches Unternehmen präsentieren, den internationalen als deutsche Traditionsmarke. Demnach wird „made in Germany“ im Laden explizit beworben, „viele sind erstaunt darüber, dass wir noch zu 100 Prozent in Deutschland produzieren“, sagt Elisabeth Grupp. Nicht umsonst liegt der Laden am Terminal 1, wo die internationalen Flüge starten. „Fenster nach draußen“ nennt Elisabeth Grupp die Idee. „Wir versuchen, uns am Flughafen etwas anders zu präsentieren.“

Dabei ist der Flagshipstore, der mit 30 Quadratmetern recht klein ist, auf den ersten Blick gar nicht so lukrativ. Sieben Tage die Woche, täglich von 7 bis 20 Uhr, ist geöffnet. Das heißt, die Personalkosten sind hoch, und über die Theke gingen aber vor allem Präsente und Zufallskäufe. Dadurch, dass viele Ausländer kämen, müssten die Mitarbeiter zudem auch mehr erklären. Für Trigema rechnet sich das offenbar trotzdem. „Der Werbeaspekt überwiegt“, stellt Elisabeth Grupp klar. Denn immerhin erreiche man so auch Passagiere aus dem Ausland, die normalerweise nicht mit Trigema in Berührung kämen.