Die EnBW ersetzt derzeit die erste Generation ihrer Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. In Stuttgart-Weilimdorf kommt es nun nach dem Austausch zu Problemen, das Unternehmen arbeitet bereits an einer Lösung.

Weilimdorf - Vergangene Woche hat die Stadt zum zweiten Mal Feinstaub-Alarm ausgerufen. „Jeder Beitrag zu weniger Feinstaub und Stickstoffdioxid ist ein wertvoller Beitrag für die Luftqualität in Stuttgart“, erklärt Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Autofahrern, die ihren Beitrag leisten wollen, wird unter anderem empfohlen, Elektrofahrzeuge zu nutzen; der Carsharing-Anbieter Car2go, der in Stuttgart eine rein elektrische Fahrzeugflotte betreibt, lockt mit Rabatten während des Feinstaub-Alarms.

 

Statt klassischer Tankstellen brauchen Elektrofahrzeuge Ladepunkte, an denen die Akkus gefüllt werden können. Rund 500 solcher Ladepunkte betreibt allein die EnBW in der Region Stuttgart. Im Stuttgarter Norden unterhält das Unternehmen knapp 40 Stationen mit je einem oder zwei Ladepunkten – eine davon an der Solitudestraße 197 in Weilimdorf. Dort wurde jüngst die Ladesäule ausgetauscht, und seither kommt es an dieser Elektro-Tankstelle zu Ladehemmungen. „Es haben sich Leute an mich gewandt, die Probleme damit hatten, dort ihr Elektrofahrzeug aufzuladen“, sagt die Grünen-Stadträtin Clarissa Seitz, die selbst in Weilimdorf wohnt. Der Ladevorgang breche öfter ab und dauere wesentlich länger als vor dem Tausch der Ladesäule. „Wenn das Laden drei Stunden dauert, wird Elektromobilität unattraktiv“, sagt Seitz. Ihre Fraktion hat deshalb eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet, um zu erfahren, wie die Ladesäulen der EnBW konzipiert sind und ob Car2go-Fahrzeuge beim Ladevorgang möglicherweise bevorzugt werden.

Die EnBW arbeitet an einer Lösung des Problems

Die Stadt habe die Flächen für die Elektro-Tankstellen ausgesucht und für den Betrieb der Ladesäulen vorbereitet, sagt ein Sprecher der Stadt gegenüber der Nord-Rundschau. Betreiber der Stationen sei allerdings die EnBW. Deren Pressesprecher Ralph Eckhardt erklärt, dass derzeit die erste Generation der Ladestationen durch neue, zukunftsfähigere Ladesäulen ersetzt wird. Die Probleme in Weilimdorf seien dem Unternehmen bekannt. An einigen Standorten komme es vor, dass nach dem Tausch der Ladesäulen die Ladevorgänge vereinzelt länger dauern beziehungsweise vorzeitig abgebrochen würden. Darunter sei auch die Station an der Solitudestraße, sagt Eckhardt. „Aktuell arbeiten wir intensiv an einer Lösung und gehen davon aus, dass das Problem in Kürze behoben ist.“

Die Ladeinfrastruktur der EnBW könnten alle Auto- und Zweiradfahrer nutzen, die eine passende Zugangskarte besitzen, sagt Eckhardt – unter anderem die Nutzer von Car2go. Die Ladestationen könnten aber nicht unterscheiden, ob ein Carsharing- oder ein anderes Elektrofahrzeug angeschlossen wird. „Die Ladepunkte stellen eine Leistung von bis zu 22 Kilowatt zur Verfügung“, erklärt Eckhardt. „Die tatsächliche Ladeleistung hängt vom jeweiligen Fahrzeugtyp ab und wird von dessen Batteriemanagement gesteuert.“