Ein Wasserschaden hat die geplante Eröffnung der Kita an der Hohenfriedberger verhindert – 600 000 Liter Wasser sind ausgetreten. Glück im Unglück: Sie fand Unterschlupf im ebenfalls neu eröffneten Spatzennest an der Solitudestraße.

Weilimdorf - Vogelhäuschen als Briefkästen, Spatzenbilder auf den Trinkgläsern – in der Kita Spatzennest an der Solitudestraße ist der Name auch bei der Inneneinrichtung Programm. Zumindest im oberen Stockwerk. Denn im Erdgeschoss werden zwar auch Kinder betreut – allerdings unter dem Namen Himpelchen und Pimpelchen. Der Träger hat seine Räume eigentlich an der Hohenfriedberger Straße. Dort hat sich aber kurz vor der Eröffnung Anfang September ein massiver Wasserschaden ereignet.

 

600 000 Liter Wasser sind ausgetreten

Bei der Schlüsselübergabe sei ihr aus dem Technikraum das Wasser entgegengelaufen, erzählt Cornelia Bains-Terschawetz. Wie die Geschäftsführerin von Himpelchen und Pimpelchen erklärt, hatte sich das Wasser schon unter dem Linoleumboden im ganzen Erdgeschoss verteilt und wurde von den Wänden aufgesogen. „Insgesamt sind circa 600 000 Liter ausgetreten“, sagt Bains-Terschawetz, für die Sanierung werde wahrscheinlich eine sechsstellige Summe fällig. Mit den Arbeiten sei sofort begonnen worden. Allerdings sei die Ursache des Wasseraustritts noch unklar, und so gebe es derzeit Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Versicherungen, wer für den Schaden aufzukommen hat.

„Wir haben aber Glück im Unglück gehabt“, sagt Bains-Terschawetz. In Weilimdorf eröffnete ebenfalls Anfang September die Jugendhausgesellschaft an der Solitudestraße die Kita Spatzennest. In beiden Einrichtungen werden die Kinder nach und nach eingewöhnt. Dadurch benötigt das Spatzennest die Gruppenräume im Erdgeschoss erst zum neuen Jahr. Bis dahin findet dort die Kita Himpelchen und Pimpelchen Unterschlupf.

Momentan werden im Spatzennest 14 und bei Himpelchen und Pimpelchen 24 Kinder betreut. Die Zusammenarbeit klappe sehr gut, berichten die beiden Einrichtungsleiterinnen Adina Junghans und Corinna Kern. Den Bewegungsraum und den Außenbereich, der nun auch freigegeben ist, nutzen beide Kitas gemeinsam. „Das Haus ist auf 100 Kinder ausgelegt, da sind wir noch weit drunter“, sagt Junghans.

Die Systembauten erweisen sich als Vorteil

Die Kitas an beiden Standorten sind vorerst nur für fünf Jahre genehmigt und in Systembauweise erstellt. Den beiden Leiterinnen gefallen die hellen Räume mit den großen Fenstern. So könnten die Kinder gut zuschauen, wenn die Bauern mit den Traktoren die Felder hinterm Haus bewirtschaften. „Oder auf der anderen Seite den Bauarbeitern und dem Bagger“ ergänzt Kern. Überhaupt sei die Baustelle für die Flüchtlingsheime vor dem Haus eher anregend als belastend. So komme man mit den Kindern auch ins Gespräch darüber, was für Häuser da entstehen, sagt Junghans. Sollten dort im nächsten Jahr auch Familien einziehen, wolle man deren Kinder auf jeden Fall auch Plätze anbieten: „Wenn nicht hier in der direkten Nachbarschaft, wo dann?“

Dann steht dem Spatzennest auch das Erdgeschoss wieder zur Verfügung. Im Januar werden zwar die Sanierungsarbeiten an der Hohenfriedberger Straße noch nicht beendet sein. Die Räume im oberen Stockwerk sollen dann aber über einen separaten Zugang verfügen. Trotz des harmonischen Miteinanders an der Solitudestraße freut sich Kern schon auf das Arbeiten in den eigenen Räumen. Für die Kinder werde es wohl keine große Umstellung – auch dank der Systembauten: „Die Räume sehen fast gleich aus und auch der Außenbereich ist ähnlich gestaltet“, sagt Kern. Noch wichtiger allerdings ist, dass auch die Bezugspersonen dieselben sein werden.