Von oberster Stelle kam immer die Versicherung: Die Hilfen für Gastronomen und andere Betriebe, die von Zwangsschließungen betroffen sind, kommen unbürokratisch und schnell. Auf alle trifft das nicht zu, Besen-Wirte gehen womöglich leer aus.

Stuttgart - Die Mehrheit der Deutschen, das zeigen Umfragen, trägt eindeutig die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung mit. Dazu gehört auch Steffi Schwarz vom Weingut Schwarz in Untertürkheim. Ihr geht es nur wie vielen Mitbürgern: Ungerechtigkeit ist ihr ein Graus. Und genau diese spielt sich gerade bei ihr selbst ab. Der Bund hat die Novemberhilfen unter anderem für Gastronomen versprochen, als Betreiber einer Besenwirtschaft fühlte sich die junge Frau mit ihrer Familie natürlich angesprochen. Ihr Steuerberater allerdings belehrte sie eines Besseren: Die Hilfe erhält nämlich nur, wer mit seiner Wirtschaft 80 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Beim Weingut Schwarz, das nach dem Einstieg der jungen Garde im Betrieb preisgekrönt ist und folglich viel Umsatz mit dem Flaschenverkauf erzielt, ist dies nicht der Fall. Das heißt: Der Besen ist zu, Entschädigung gleich null.