Am Freitag wurde die neue Jugendverkehrsschule mit großem Außenbereich und modernem Schulungsgebäude eröffnet. Auch Polit-Prominenz war vor Ort.

Stuttgart - Die ersten, die am Freitag bei der Eröffnung der neuen Jugendverkehrsschule Unter dem Birkenkopf 30, den Außenparcours testen dürfen, sind einige Kinder der Betty-Hirsch-Schule II. Mit ihren Fahrrädern drehen sie in bunten, nummerierten Westen ihre Runden auf der Außenanlage. Dabei steuern die Mädchen und Jungen auch schon auf einige Highlights des neuen Areals zu. So wechseln sich auf einem Stück beispielsweise verschiedene Untergründe wie Kies, Sand und Kopfsteinpflaster ab. Ein Stück weiter hinten wurde ein Stück Schiene verbaut, das die Kinder überqueren können. Auch das ist ein echtes Novum in den Stuttgarter Jugendverkehrsschulen: „Der Parcours soll ein Stück Verkehrswirklichkeit abbilden“, sagt Hermann Volkert, Leiter des Referats Prävention der Stuttgarter Polizei.

 

Deshalb gibt es auch die Möglichkeit, dass sich die Kinder während der Übung ihren Weg durch Schilderlesen selbst suchen müssen. So lernen sie, sich auf den Verkehr und das Lesen der Schilder zu konzentrieren, erklärt Volkert. Und noch ein weiterer Aspekt des neuen Areals ist für ihn ganz wichtig: „Die Kinder haben hier viel Platz, das ist gerade dann gut, wenn man auf manche Kinder individuell eingehen möchte und sie für sich üben lassen will“. Gerade für Kinder mit besonderem Lernbedarf sei das ein echter Vorteil.

Erste Jugendverkehrsschule bundesweit in Stuttgart

Die neue Jugendverkehrsschule Westbahnhof hat eine Gesamtfläche von rund 5000 Quadratmetern. Dazu gehört neben dem Außenbereich auch ein modernes Gebäude, in dem sich unter anderem eine Werkstatt und ein Schulungsraum befinden. In letzterem wird den Kindern das notwendige theoretische Wissen vermittelt. Die neue Jugendverkehrsschule ersetzt künftig die 1953 eingeweihte erste Jugendverkehrsschule Stuttgarts und Deutschlands auf dem Diakonissenplatz, die bis Mai dieses Jahrs in Betrieb war.

Insgesamt gibt es in der Stadt Stuttgart drei stationäre und eine mobile Jugendverkehrsschule. 5000 Viertklässler aus 100 Schulen absolvieren hier jährlich die Radfahrausbildung, wie Polizeipräsident Franz Lutz am Freitag vor Ort erzählt. Die Verkehrsschulen seien dabei ein wichtiger Baustein im Sicherheitstraining für Kinder, so Ordnungsbürgermeister Clemens Maier, der der Einweihung ebenfalls beiwohnte: „Der moderne Straßenverkehr wird immer komplexer und ist damit besonders für die kleinsten Verkehrsteilnehmer eine Herausforderung“.