Die Stadt lässt mehrere in Frage kommende Standorte für Park-and-Ride-Parkhäuser im Filderbereich untersuchen. Die Machbarkeitsstudie umfasst auch politisch umstrittene Flächen in Möhringen.

Stuttgart - Park-and-Ride-Parkhäuser sind insbesondere für Pendler angesichts der drohenden Dieselfahrverbote eine Möglichkeit, mit ihrem Fahrzeug wenigstens noch bis an die Gemarkungsgrenze der Landeshauptstadt vorzudringen. Deshalb will der Gemeinderat das Angebot an Tagesstellplätzen ausbauen. Eine vom Technikausschuss am Dienstag auf den Weg gebrachte Standortuntersuchung legt dabei den Fokus auf den Filderbereich. Und das hat seinen Grund: Im Synergiepark Vaihingen sollen in den kommenden Jahren bis zu 20 000 neue Arbeitsplätze entstehen. Für die meisten Besitzer von Dieselfahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 4 und älter kommt der geplante Ausbau allerdings zu spät: Sie dürfen vom 1. Januar 2019 an ohne Ausnahmegenehmigung nicht mehr in die City einfahren.

 

Umstrittene Flächen in Möhringen

Insgesamt acht Park-and-Ride-Standorte hat die Stadtverwaltung ins Auge gefasst. Dazu gehören auch bereits im Vorfeld umstrittene Standorte wie das Freibad oder die Landhauskreuzung in Möhringen. Der örtliche Bezirksbeirat lehnt die Varianten ebenso strikt ab wie Grüne und SÖS/Linke-plus im Rat. „Die Untersuchung dieser Standorte ist nicht zielführend“, erklärte Beate Schiener (Grüne). Parkplätze dort erzeugten innerhalb der Stadtgrenzen zusätzlichen Verkehr. Auch für Christoph Ozasek (Linke) liegen beide Standorte zu nah am Talkessel. „Wir wollen ein Parkhaus über der Autobahn“, so Schiener.

Kommt interkommunales Parkhaus?

Die Verwaltung beruhigte: Eine solche Möglichkeit sei an der Abzweigung der A 8 zur Nord-Südstraße Richtung Möhringen/Vaihingen angedacht. Die Untersuchung der beiden anderen umstrittenen Areale diene eher dazu, die vorgebrachten Bedenken mit Argumenten zu unterfüttern. Diesem Vorgehen pflichteten CDU und SPD bei: Man müsse auch als schwierig empfundene Grundstücke untersuchen lassen, um dann nach dem Muster der Standortsuche für eine Interimsoper eine Prioritätenliste aufzustellen.

Neben den genannten Flächen wird auch ein Ausbau des bereits bestehenden Angebots an Park-and-Ride-Plätzen in Heumaden (Kirchheimer/Nellinger Straße) sowie am Österfeld und am Bahnhof in Vaihingen erwogen. Am Schelmenwasen im Möhringer Stadtteil Fasanenhof könnte ebenfalls eine neues Parkhaus entstehen. Auch eine Art interkommunales Park-and-Ride-Parkhaus bei Messe und Flughafen ist im Gespräch. Dafür müsste die Stadt Leinfelden-Echterdingen allerdings ihr Einverständnis geben – Flughafen und Messe liegen auf ihrer Gemarkung. Der Regionalverband will sich mit 50 000 Euro an den Kosten der Machbarkeitsstudie beteiligen.