In ganz Deutschland gingen Menschen am Sonntag auf die Straße, um gegen Nationalismus und für Europa zu demonstrieren. Allein in Stuttgart kamen tausende zur Kundgebung am Hauptbahnhof zusammen.

Stuttgart - „Vielfalt macht nur den Einfältigen Angst.“ – „Es lebe die Europäische Republik“ – „Omas gegen rechts! – „Gegen Ausgrenzung und Rassismus“. Das waren nur einige der Sprüche, die auf den vielen Plakaten zu lesen waren vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Dort hatten sich Menschen aller Generationen zusammengefunden, um gemeinsam zu demonstrieren für eine Europäische Union der Menschenrechte, Demokratie, sozialen Gerechtigkeit und des ökologischen Wandels unter dem Motto „Ein Europa für Alle – Deine Stimme gegen Nationalismus!“. Außerdem, um für eine hohe Wahlbeteiligung für die Europawahl am kommenden Sonntag zu werben. Das tat auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn. In seinem Grußwort betonte er, dass Stuttgart sich als europäische und internationale Stadt verstehe. Städtepartnerschaften seien dabei ein wichtiger Teil: „Europa wird nicht von den Eliten, sondern von den Bürgern geformt.“

 

150 000 Demonstranten sollen es in ganz Deutschland gewesen sein

Neben Damian Ludewig (Campact) und Martin Kunzmann (DGB) sprach zudem Sarah Händel von „Mehr Demokratie“. Sie forderte unter anderem europäische Volksabstimmungen, Regina Schmitz-Kühner von den NaturFreunden wiederum eine ökologische Agrarpolitik auf EU-Ebene sowie die Durchsetzung des Artenschutzes. Danach ging es über die Konrad-Adenauer-Straße und die Theodor-Heuss-Straße einmal durch die Stadt. An der Demonstration nahmen in Stuttgart laut Veranstalter 12 000 Menschen teil, in ganz Deutschland insgesamt 150 000. Aufgerufen dazu hatte ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 400 Aktions-Netzwerken. Die Kundgebungen fanden in sieben deutschen Städten und über 40 weiteren europäischen Städten statt.