Daimler hatte vor allem in der ersten Jahreshälfte 2019 mit der Umstellung der Kompaktklassen auf neuere Modelle zu kämpfen, die aber im zweiten Halbjahr Schub gaben.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler hat nach einem schwachen Start im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft. Zwar ging der Absatz der Stammmarke Mercedes-Benz im Dezember weltweit leicht um 0,3 Prozent auf 205 968 Autos zurück, wie die Stuttgarter am Donnerstag mitteilten. Auf Jahressicht legte Daimler bei seiner Hausmarke aber insgesamt um 1,3 Prozent auf 2,34 Millionen verkaufte Pkw zu. Den größten Schub erhielt das Unternehmen dabei weiter aus China, wo Mercedes-Benz 2019 6,2 Prozent mehr Autos verkaufen konnte. Daimler will den Absatz auch im laufenden Jahr weiter steigern, wie Vorstandschef Ola Källenius sagte.

 

„Für die Automobilindustrie war 2019 ein Jahr mit großen Herausforderungen. Auch die beiden kommenden Jahre werden mehr denn je von der Transformation unserer Branche geprägt sein“, sagte Källenius laut Mitteilung. Der seit Mai amtierende Nachfolger von Dieter Zetsche hat wegen des Gewinneinbruchs und weiter hoher Kosten für neue Technik ein scharfes Sparprogramm beim Dax-Konzern aufgelegt und will mehr als 10 000 Stellen streichen.

Källenius sieht Mercedes als Nummer eins

Daimler hatte vor allem in der ersten Jahreshälfte mit der Umstellung der Kompaktklassen auf neuere Modelle zu kämpfen, die aber im zweiten Halbjahr Schub gaben. Zudem lasteten zwischenzeitlich Produktionsprobleme der SUV-Modelle GLE und GLS in den USA auf dem Absatz. Insgesamt ging der Verkauf von SUV-Modellen 2019 um 4,5 Prozent zurück - die Stadtgeländewagen sind mit einem Anteil von einem Drittel aber noch immer das volumenstärkste Segment der Schwaben.

Källenius sieht Mercedes im weltweiten Premiummarkt weiter als Nummer eins vor BMW. BMW hat für die eigene Stammmarke zwar noch keine detaillierten Zahlen vorgelegt. Mercedes war aber schon bis November mit über 160 000 Autos Vorsprung de facto uneinholbar, der Rückstand von Audi war noch deutlich größer. 2016 hatten die Stuttgarter den Münchener Erzrivalen beim Verkauf von Premiumautos nach vielen Jahren vom Thron gestoßen.

BMW ist dafür dank der Kleinwagenmarke Mini im gesamten Pkw-Absatz weiter vorne, insgesamt verkauften die Münchener im vergangenen Jahr 2,52 Millionen Pkw. Daimler kam inklusive der Kleinwagenserie Smart auf 2,46 Millionen Pkw und damit 0,7 Prozent mehr als 2018. Der Absatz bei Smart ging um 9,3 Prozent zurück, unter anderem weil Daimler die Marke auf rein elektrischen Antrieb umstellt.