In Rastatt und Sindelfingen wird in der kommenden Woche nur an einzelnen Tagen pausiert, weil Halbleiter fehlen. Allerdings sind auch wieder die Topmodelle betroffen.

Stuttgart - Nachdem die deutschen Pkw-Montagewerke von Daimler wegen der Chipkrise seit zwei Wochen fast komplett stillstanden und Tausende von Mitarbeitern in Kurzarbeit waren, läuft nun die Fertigung wieder an. Am kommenden Montag startet die Produktion in den Werken Sindelfingen, Rastatt und Bremen wieder, teilte eine Sprecherin des Autoherstellers mit. Allerdings läuft die Produktion nur in Bremen die ganze Woche durch, wo vor allem die C-Klasse von Mercedes-Benz und der Geländewagen GLC vom Band laufen.

 

Keine Kurzarbeit in Sindelfingen

In Sindelfingen und Rastatt dagegen gibt es an einzelnen Tagen weitere Unterbrechungen. „Das Werk Sindelfingen passt in Teilbereichen aufgrund des anhaltenden Lieferengpasses die Fahrweise am 12. und 13. August an“, so die Sprecherin. Anders als in der vergangenen Woche ist von diesem Stillstand in etlichen Bereichen nicht nur die Produktion der E-Klasse, sondern auch die Factory 56 betroffen, in der die neue S-Klasse sowie der EQS als deren elektrisches Pendant produziert werden. Der Ausfall wird für die Beschäftigten nach Angaben der Sprecherin nicht durch Kurzarbeit, sondern durch „Arbeitszeitinstrumente“, wie etwa Gleitzeitkonten, ausgeglichen.

In Kecskemet steht die Produktion still

Im Werk Rastatt, wo kompakte Modelle wie die A-Klasse produziert werden, stehe die Produktion am 13. August in Teilbereichen still, teilte die Sprecherin weiter mit. Dies werde durch Kurzarbeit ausgeglichen. Im ungarischen Kecskemet, dem Schwesterwerk von Rastatt, ruht die Produktion dagegen auch in der kommenden Woche. Dort war von vornherein eine dreiwöchige Pause geplant.

Daimler fährt weiter auf Sicht

Weiterhin ist nach Angaben der Sprecherin nicht absehbar, wann sich der schon seit Längerem anhaltende weltweite Lieferengpass bei bestimmten Halbleiterkomponenten auflösen wird. „Die Situation ist weiterhin volatil. Wir fahren auf Sicht“, sagte die Sprecherin. Das Unternehmen sei in engem Austausch mit seinen Zulieferern.