Die Sanierung des Sillenbucher Bades soll 1,6 Millionen Euro kosten. Über das Schicksal des Mineralbad Berg wird Ende Oktober beraten.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Der Bäderausschuss des Gemeinderates hat sich am Freitag erstmals in nichtöffentlicher Sitzung mit einem neuen Gutachten zu den Perspektiven der Bäder befasst. Dabei sind sich die Fraktionen dem Vernehmen nach einig, dass es keine Schließungen geben soll. Unter Kostengesichtspunkten betrachtet, hatte das Nürnberger Büro Conpron das Mineralbad Berg, das Freibad Sillenbuch sowie eines der beiden sanierungsbedürftigen Hallenbäder in Plieningen oder in Feuerbach zur Disposition gestellt.

 

Dass das aus den 1930er Jahren stammende und aus einem Feuerlöschteich entstandene Sillenbucher Bädle gute Sanierungschancen hat, machten eine Information im öffentlichen Teil der Sitzung deutlich. In dem Papier wird die Erneuerung des Bädles als "sehr dringlich" eingestuft. Das Bad, das es bei der Abstimmung zum ersten Bürgerhaushalt der Stadt auf Platz eins geschafft hat, entspreche nicht mehr den geltenden DIN-Normen, die Dachkonstruktion sei unzureichend, die Beckenfolie marode.

Zahl der Leuze-Gäste ist zurückgegangen

Die Planer gehen von Sanierungskosten von 1,8 Millionen Euro aus, die durch den Einsatz eines Generalunternehmers auf 1,6 Millionen Euro reduziert werden könnten. Darin enthalten sind die Kosten für ein zusätzliches Kinderplanschbecken, das die Zahl der jährlich rund 40.000 Badegäste um zehn bis 15 Prozent erhöhen soll. Die Sanierung könnte im Spätsommer 2012 beginnen und im Mai 2013 beendet sein.

Die laufenden oder vor Kurzem abgeschlossenen Sanierungen in den Mineralbädern Bad Cannstatt und Leuze sowie im Hallenbad Zuffenhausen haben sich in der Halbjahresbilanz der Bäderbetriebe bemerkbar gemacht. So ist im Leuze, wo seit Mai die Warmbadehalle erneuert wird, die Zahl der Badegäste deutlich zurückgegangen, im Juli um fast 50 Prozent auf 44.800. Zurückgegangen sind auch die Zahlen beim Schulschwimmen in den Hallenbädern. Und ein Minus von knapp 18 Prozent bei der Besuchern (um 129.000 auf 592.750) haben die Freibäder in der vergangenen, eher mäßigen Saison verzeichnet.

Rat entscheidet Ende Oktober über Bad Berg

Auf den Hinweis aus dem Rat, angesichts des Altweibersommers hätte man ein Freibad länger öffnen sollen, erklärte Bäderchefin Anke Senne, das Killesberg-Freibad sei eine Woche länger offen gewesen. Überdies gebe es etliche Angebote mit Liegewiesen in Hallen- und Mineralbädern, sagte Wirtschaftsbürgermeister Michael Föll. "Da ist niemand unversorgt."

Wie es mit dem stark sanierungsbedürftigen Mineralbad Berg weitergeht, will der Rat Ende Oktober beraten.