Die Immobilienunternehmen Colliers und JLL beobachten im Quartal eine Büroknappheit in der Stuttgarter Innenstadt. Die Spitzenmiete liegt bei rund 25 Euro pro Quadratmeter.

Stuttgart - Der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt ist im dritten Quartal laut dem Immobilien-Unternehmen Colliers so aktiv wie vor Corona – allerdings würden die Großdeals weiterhin fehlen, heißt es in einer Einschätzung von Colliers Stuttgart. Konkret verzeichnete der Büromarkt nach Angaben von Colliers in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 mit einem Flächenumsatz von etwa 86 200 Quadratmetern das bislang niedrigste Ergebnis, das für diesen Zeitraum auf dem Bürovermietungsmarkt der Landeshauptstadt erzielt wurde. Trotz des geringen Umsatzergebnisses konnte gegenüber dem Vorjahr ein signifikanter Anstieg der Aktivität beobachtet werden, der mit insgesamt 179 Abschlüssen zum Ende des dritten Quartals nicht nur über dem Niveau des Jahres 2020 (115 Deals) lag, sondern sogar das Ergebnis des Vor-Corona-Jahres 2019 (176 Deals) übertraf.

 

Niedrige Leerstandsquote

Frank Leukhardt von Colliers beobachtet zudem „äußerst niedrige Leerstände in den Zentrumslagen“, wobei hier insbesondere die geringe Anzahl von Angebotsflächen mit mehr als 2000 Quadratmetern ins Gewicht fallen. Zu einer ähnlichen Einschätzung bei den Zahlen zum Flächenumsatz (83 000 Quadratmeter) kommt auch der Mitbewerber Georg Charlier, Niederlassungsleiter von Jones Lang LaSalle (JLL) Stuttgart. Er vermisst die Dynamik am Markt: „Der Bürostandort Stuttgart wird weiter durch Abwarten geprägt – trotz wirtschaftlicher Wiederbelebung.“ Erschwerend wirkt sich laut Georg Charlier auch die sehr niedrige Leerstandsquote von nur 1,8 Prozent (Colliers misst 3,3 Prozent) aus.

Die Folge: Mietinteressenten hätten erhebliche Schwierigkeiten, neue Flächen zu finden – und verblieben daher erst einmal in den bisherigen Räumlichkeiten. „Viele Nutzer würden sich einen Standort in einer City-Lage mit Hauptbahnhofnähe wünschen, es gibt dort aber einfach keine Flächen“, sagt Charlier. Und während es in den äußeren Teilmärkten durchaus die ein oder andere Fläche zur Untervermietung gebe, sei das in der Innenstadt in keinem nennenswerten Umfang festzustellen.

Die Mietpreise, die trotz der Coronakrise bislang kaum zurückgingen, konnten ihr hohes Niveau auch zum Ende des dritten Quartals weitgehend halten. So lag die Spitzenmiete zum 30. September laut Colliers unverändert bei 25 Euro pro Quadratmeter. JLL kommt bei seiner Marktbeobachtung auf 25,50 Euro in der Spitze. Die Durchschnittsmiete liegt nach den Analysen von Colliers bei 15,80 Euro pro Quadratmeter.