Und jetzt hegen Sie die Hoffnung, dass künftig alle CDU-Stadträte Ja sagen, wenn der Chef mal wieder etwas vorschlägt?
Ich denke, dass gerade auch die neuen Fraktionsmitglieder in der Arbeit im Rathaus ein Gespür dafür entwickeln, wann klare Entscheidungen gefordert sind. Wir diskutieren in der Fraktion häufig auch kontrovers. Die Entscheidungen werden aber nicht mehr entlang von Freundeskreisen oder Lagern getroffen, wie das in der Vergangenheit schon der Fall war. Gerade für die Mehrheitsfindung im Rat ist es wichtig, dass die Fraktionsspitzen verlässliche Mehrheiten zimmern können.
Bei welchen Themen wollen Sie in den nächsten fünf Jahren den Zimmermann geben?
Sicher steht etwa das Thema Mobilität weit oben auf der Agenda. Da ist es schwieriger als etwa beim Wohnen, einen Konsens zu finden . . .
Weil die CDU aufs Auto setzt und die Grünen aufs Fahrrad und den ÖPNV?
Die Bedeutung der verschiedenen Verkehrsmittel wird in der Tat unterschiedlich bewertet. Wir tragen das Ziel des Oberbürgermeisters, künftig 20 Prozent weniger Autos im Talkessel zu haben, ja im Grundsatz mit, auch wenn wir hinterfragen, ob und in welcher Zeitschiene das erreicht werden kann. Aber der OB und Grün-Rot verbrauchen zu viel Energie und Ressourcen der Stadt für dieses Thema. Die CDU treibt vor allem die Frage um, wie wir die verbliebenen 80 Prozent motorisierten Individualverkehr besser abwickeln können.
Welches Wohnungskonzept hat die CDU?
Es gibt Beispiele für verdichteten Wohnungsbau an Stellen, an denen ich mir noch vor zehn Jahren Wohnungen nicht hätte vorstellen können. Das ist eine gute Entwicklung, ebenso wie die Neuaufsiedlung der Klinikstandorte. Ich bin auch für eine gesunde Mischung aus frei finanziertem und gefördertem Wohnungsbau. Aber es ist  bei größeren Projekten wie der Roten Wand am Killesberg schwierig, diese Mixtur hinzubekommen. Gehobener Wohnstandard und geförderter Wohnungsbau in einem Projekt architektonisch und konzeptionell umzusetzen, wird nicht immer einfach sein.