Im März ist Axel Clesle als Stuttgarter des Jahres ausgezeichnet worden. Wir haben gefragt, was seitdem passiert ist. Das Konzept für ein neues Theaterstück ist fertig.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Stuttgart - Für Axel Clesle hat die Jury sich wegen seiner Theaterarbeit mit behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen entschieden. Er arbeitet an einem neuen Stück, dem bisher größten seiner Gruppe „Die Rapsoden“.

 
Herr Clesle, hat Ihnen die Wahl zum Stuttgarter des Jahres mehr gebracht als eine weitere Ehrung?
Ja, hat sie, Aufmerksamkeit und neue Kontakte. Bei der Preisverleihung hat mich sogar Eric Gauthier auf unsere Arbeit angesprochen. Er will bei unserem nächsten Stück mitmachen, wenn die Termine für ihn passen. Die müssen wir aber noch absprechen. Das wäre gut für uns; schon wenn sie den Namen Gauthier hören, bekommen alle sofort feuchte Augen. Das ist bei unseren Jugendlichen auch nicht anders.
Gibt es das Konzept für das neue Stück schon, egal ob mit oder ohne Gauthier?
Das Konzept ist fertig, und das wird eine heiße und spannende Sache. Der Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg bezahlt das Projekt vollständig aus seinem Inklusionsetat. Diesmal machen außer den Rapsoden noch die Theatergruppe des Bürgerhospitals mit und die Behindertenwerkstätten Esslingen, die WEK. Da stehen bis zu 50 Leute auf der Bühne. Wir werden zehn Aufführungen in fünf verschiedenen Theatern haben.
Worum wird es in dem Stück gehen?
Wir spielen Theater- und Filmszenen, in denen behinderte Menschen eine Rolle spielen. Das Ganze verarbeiten wir zu einem Quiz, an dem das Publikum sich beteiligen soll. Aber ich will nicht zu viel verraten, sonst würde das Quiz witzlos.
Das klingt so, als wären die Schwierigkeiten Vergangenheit, die Sie immer wieder mit den Finanzen und Auftrittsorten hatten.
Na ja, das ist sogar ein bisschen meine Furcht, dass jeder sagt: Denen geht es doch jetzt gut, die müssen wir nicht mehr unterstützen. Ganz so ist es nicht. Klar ist das nächste große Stück durchfinanziert, und alles läuft gut, aber das ist eben nur ein Stück. Schon unser nächstes Sommertheater im Bohnenviertel müssen wir wieder komplett selbst finanzieren.
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