In den Wagenhallen sind zum dritten Mal die Stuttgarter des Jahres ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) lobte dabei das große und vielfältige ehrenamtliche Engagement von Tausenden Bürgern in der Landeshauptstadt.

StuttgartFür Stuttgart ist wichtig, dass wir das Ehrenamt auszeichnen, und der Abend hier in den Wagenhallen ist ein ordentliches Dankeschön.“ Das sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn bei der Ehrung der zehn Stuttgarter des Jahres, für die am Montagabend eine Gala in den Wagenhallen veranstaltet worden war. „Wir haben in Stuttgart 7500 Flüchtlinge untergebracht. Die werden von 3000 Ehrenamtlichen betreut. Wenn ich das beim Städtetag in Berlin meinen Bürgermeisterkollegen erzähle, glauben die mir das nicht“, sagte Kuhn und betonte, dass dieses Engagement eine „ungeheure Stabilisierung“ der Stadtgesellschaft bedeute. Und dies umso mehr, als die ehrenamtliche Arbeit vieler Bürger auch ganz andere Bereiche einschließe: die Kultur, den Sport und soziale Themen ohnehin.

 

Gewinner engagieren sich in vielfältiger Hinsicht

Neben Frank Karsten, dem Vorstandsvorsitzenden der Stuttgarter Versicherungsgruppe, und Joachim Dorfs, dem Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, haben vier weitere Juroren entschieden: Ulrike Groos, die Leiterin des Stuttgarter Kunstmuseums, Gökay Sofuoglu, der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, Renate Riek-Bauer, Volleyball-Rekordnationalspielerin für Deutschland, und Bernhard Schwarz, der Geschäftsführer von Dinkelacker-Schwaben Bräu.

Die Gewinner engagieren sich in vielfältiger Hinsicht in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, zum Beispiel im Sport, in der Kultur oder im sozialen Bereich (siehe „Zehn Gewinner, zehn Geschichten“). Das Besondere am Stuttgarter des Jahres ist, dass sich die Kandidaten nicht selbst bewerben können. Sie müssen von sogenannten Paten vorgeschlagen werden. Für ihr Engagement erhalten die Gewinner einen Geldpreis in Höhe von jeweils 3000 Euro und einen Pokal.

Preis war zum dritten Mal ausgeschrieben

Die Stuttgarter Versicherungsgruppe und die Stuttgarter Zeitung haben den Preis zum dritten Mal ausgeschrieben, um Menschen zu würdigen, die sich besonders ehrenamtlich engagieren – und damit beispielhaft für andere sind.

Rund 23 Millionen Bürger betätigen sich regelmäßig freiwillig und ohne Bezahlung. Das ist mehr als jeder vierte Deutsche. In Stuttgart liegt die Quote noch bedeutend höher. Hier engagieren sich rund 158 000 Menschen ehrenamtlich. Das sind etwa 32 Prozent der über 18-Jährigen. Und weil deren Engagement so unterschiedlich ist, gab es am Montag keine Rangliste mit einem ersten, zweiten oder dritten Preis, sondern es standen alle Geehrten in einer Reihe nebeneinander.