2016 war Hans-Dieter Mechler Stuttgarter des Jahres. Er will mit dem Projekt VerA die Zahlder Ausbildungsabbrüche verringern. Wir haben ihn gefragt, wie sich der Preis auf seine Arbeit auswirkt.

Stuttgart - Jugendlichen zu helfen, ist seine Leidenschaft. Hans-Dieter Mechler hilft ihnen, die Ausbildung zu beenden – auch wenn’s schwierig ist. Aber die Zufriedenheit überwiegt.

 
Wie hat sich Ihr Engagement für jugendliche Ausbildungsabbrecher seit der Wahl zum Stuttgarter des Jahres verändert?
Die Auszeichnung hat sich sehr positiv auf unsere Arbeit ausgewirkt. Ich habe viele Anrufe und Mails von Menschen erhalten, die vom Wirken der Ehrenamtlichen bisher nichts wussten. Ich muss nun häufig nicht mehr erklären, wer wir sind und was wir machen. Dementsprechend haben sich unsere Fallzahlen erhöht. Wir haben aktuell 497 Begleiteranfragen in der Region Stuttgart. Vor einem Jahr waren es noch 360. Das zeigt: Der Bedarf an erfahrenen Begleitern ist hoch.
Konnten Sie auch auf der Seite der Ehrenamtlichen Zuwächse verbuchen?
Tatsächlich ist auch die Zahl der Senioren gestiegen, die dazu bereit sind, den Jugendlichen zur Seite zu stehen. Das Thema ist keine Nischengeschichte mehr, sondern ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Das ist wertvoll, weil uns durch den Zuzug junger Flüchtlinge neue Aufgaben erwachsen sind. Da die Anforderungen an diesen Personenkreis oft sehr unterschiedlich sind, empfehle ich bei einer Einstellung gleich einen VerA-Begleiter anzufordern.
Was hat die Auszeichnung für Sie gebracht?
Meine Frau und ich freuen uns sehr darüber, dass die vielen ehrenamtlichen Stunden einen so positiven Widerhall gefunden haben. Das motiviert uns. Eine kleine Begebenheit hat mich persönlich sehr gerührt. Durch den Bericht in der Stuttgarter Zeitung ist eine Frau auf uns aufmerksam geworden, die als junges Mädchen vor 40 Jahren in Karlsruhe unser Pferd betreut hat. Wir haben den Kontakt wieder aufgenommen und Erinnerungen ausgetauscht.

Das Gespräch führte Claudia Barner.