Für Tanja Goldstein vom Heaven’s Kitchen ist es eine große Ehre: Sie hat es mit ihrem Restaurant an der Theodor-Heuss-Straße ins Finale das Gastro-Gründerpreises geschafft. Es punktet mit der Kombination aus gutem Essen und Klimaschutz.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Zu den Finalisten beim Deutschen Gründerpreis gehört ein Stuttgarter Start-up: Tanja Goldstein hat die Fachjury mit ihrem Konzept für das Restaurant Heaven’s Kitchen überzeugt. Am 10. März tritt sie gegen fünf Mitbewerber an.

 

Frau Goldstein, herzlichen Glückwunsch! Warum haben Sie beim Deutschen Gastro-Gründerpreis mitgemacht?

Weil wir für Heaven’s Kitchen ein richtig tolles Konzept haben. Und ich wollte, dass möglichst viele Menschen dieses Konzept kennen lernen, um ihnen zu zeigen, was möglich ist.

Warum ist es so toll?

Heaven’s Kitchen ist ein veganes, Zero-Waste-Restaurant. Uns ist es wichtig, nachhaltig zu arbeiten – und trotzdem leckeres Essen zu servieren. Mit unserem Angebot möchten wir zeigen, dass Gemüseküche Spaß macht. Und wir haben eine eigene Kompostieranlage im Keller. Daher produzieren wir keinen organischen Müll, sondern nur noch Verpackungsmüll, weil man leider viele Waren immer noch nicht lose kaufen kann. Wir sind das erste Restaurant dieser Art in Baden-Württemberg.

Könnte sich denn jeder Gastronom eine solche Anlage in den Keller stellen?

Die Kompostieranlage ist so groß wie ein Klavier und wird mit Strom aus der Steckdose betrieben. Das kann jeder Gastronom und jede Kantine machen. Aber man muss bereit sein, dafür 15 000 Euro zu investieren. Die Anlage verarbeitet die Essensreste innerhalb von 24 Stunden zu Dünger. Nur Fleisch ist dafür nicht zugelassen Wir haben in den vergangenen sechs Monaten bereits 2,5 Tonnen Dünger produziert, den wir zum Vaihinger Hof bringen. Dadurch ist ein schöner Kreislauf entstanden, und das ist uns im Sinne des Klimaschutzes wichtig.

Was bedeutet Ihnen der Auftritt im Finale auf der Messe Internorga?

Für mich ist es eine wahnsinnige Ehre. Es gab sehr viele Bewerber für den Gründerpreis aus ganz Deutschland. Und wir können jetzt zeigen, dass es auch in Stuttgart innovative Projekte gibt und nicht nur in Berlin. Zumal der Stadt Stuttgart selbst das Thema Klimaschutz sehr wichtig ist. Eine Fachjury hat die Auswahl der Finalisten getroffen, und allein das ist eine Bestätigung unserer Arbeit. Beim Finale habe ich dann fünf Minuten Zeit unser Konzept vorzustellen, die Jury stellt danach Fragen. Dann wird mit einem Publikums-Voting entschieden, wer gewinnt. Ich freue mich schon sehr darauf, weil ich wieder mein Projekt vorstellen darf, das ich einfach sehr liebe.

Wenn ihr Konzept so gut ankommt: Wollen Sie es jetzt ausweiten?

Auf jeden Fall. Bislang haben wir von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Mir war für den Start wichtig, erst einmal ein Fundament zu legen, dass alle Abläufe passen. Und obwohl wir erst seit wenigen Monaten geöffnet haben, haben wir bereits viele Stammgäste. Unser Lokal an der Theodor-Heuss-Straße wird sehr gut angenommen. Ab Ende Februar wollen wir auch in den Abend gehen.

Innovative Start-ups

Gründerin
Tanja Goldstein hat das Heaven’s Kitchen an der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart im Herbst 2022 eröffnet. In der Gastronomie ist sie eine Quereinsteigerin. Die 47-Jährige studierte klassische Musik und war elf Jahre lang als Dirigentin tätig. Anschließend arbeitete sie als Projektmanagerin in einer Digitalagentur und absolvierte dann ein Studium zur veganen Ernährungsberaterin.

Preis
Der Deutsche Gastro-Gründerpreis wird vom Gastronomie-Netzwerk Leaders Club, von der Hamburger Branchenmesse Internorga und von einem Kassensystemhersteller ausgeschrieben. Im Finale am 10. März sind das Hamburger Lokal Bballi für koreanische Spezialitäten, ein Kebab-Imbiss aus Winternheim, das Brunchcafé Oni&lu in Villingen.Schwenningen, die Wiesbadener Weinbar Wine in the Hood sowie das inklusive Zuka Solicafé in Freiburg.