Die Deutsche Bahn ruft Frühlingsfestbesucher dazu auf, Züge sauber zu halten. Verunreinigungen halten sich in S-Bahnen aber offenbar in Grenzen. Auch rund um das Festgelände ist die Lage aus Sicht von in.Stuttgart entspannt.

„Das 83. Stuttgarter Frühlingsfest ist in vollem Gange! Bitte helft uns, die S-Bahnen sauber zu halten, damit ihr sicher von und nach Bad Cannstatt kommt. Bitte verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen.“ Diese Mitteilung hatte die S-Bahn Stuttgart im Verlauf des Frühlingsfests auf ihrem Twitterkanal veröffentlicht und dazu ein rot-weißes Verbotspiktogramm gepostet: Die eindeutige Botschaft ist, sich nicht in Zügen zu übergeben.

 

Am Sonntag geht das Frühlingsfest nun zu Ende, mehr als eine Millionen Menschen werden auch in diesem Jahr zu Gast gewesen sein. Dass eine solche Großveranstaltung ihre Spuren hinterlässt, ist wohl unvermeidbar. Vor einigen Jahren hatten Wasenbesucher gegen die Feuerwache 3 in der Mercedesstraße uriniert, konnten damals nur durch den Einsatz von Wasser, das Rettungskräfte aus Fenstern in deren Richtung kippten, vertrieben werden. Auch Müll, der achtlos weggeworfen wurde, und andere Verunreinigungen sorgten immer wieder für Verärgerung.

Abfallwirtschaft arbeitet mit Desinfektionsduftstoffen

Und wie sieht es in diesem Jahr aus? „Aktuell liegen uns keine Beschwerden vor“, sagt Stefanie Hirrle, Sprecherin der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart. „Wir haben die städtische Abfallwirtschaft (AWS) mit der täglichen Festplatz- und Umfeldreinigung beauftragt. Es werde maschinell, per Hand und sogar mit Desinfektionsduftstoffen gearbeitet. „Während des Frühlingsfests reinigen wir jeden Morgen ab 2 Uhr in Bad Cannstatt den Bereich vom Bahnhof bis zum Wasen“, bestätigt AWS-Sprecherin Andrea Schlepper. „Ebenso den Neckarpark mit dem Veielbrunnenpark. Es sind acht Straßenreinigungswarte, eine große Kehrmaschine und jeweils temporär ein kleiner Wasserspritzwagen sowie eine kleine Kehrmaschine im Einsatz.“ In gleicher Teamstärke folgen dann gegen 3 Uhr die Reinigungsarbeiten auf dem Festgelände. „Aus unserer Sicht ist die Situation in diesem Jahr normal, so wie es bei Veranstaltungen eben gang und gäbe ist“, sagt Andrea Schlepper. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im AWS-Kundenservice haben bislang keine Beschwerden erhalten.“

In.Stuttgart-Sprecherin Stefanie Hirrle schätzt die Lage im Vergleich zu früheren Frühlingsfesten sogar etwas entspannter ein. „Dies ist unter anderem auch den vielen Regentagen geschuldet.“ Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Birte Schaper, Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB): „Müll und Verschmutzungen rund um den Wasen sind bei der SSB derzeit kein besonderes Thema. Wenn bei größeren Veranstaltungen die U11 fährt, reinigt ein mobiles Team die Haltestelle und geht auch durch die ankommenden Stadtbahnen durch – so auch beim Frühlingsfest.“

S-Bahnen werden jeden Tag nass gewischt

Unabhängig vom Wasen-Rummel werden auch alle S-Bahnen, die in der Region Stuttgart unterwegs sind, täglich innen gereinigt. „Dazu setzt sie Reinigungskräfte in der Werkstatt Plochingen und in den Abstellanlagen an den Endstationen der S-Bahn-Linien ein“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. „Während des Frühlingsfests ist die Reinigungsintensität erhöht. Da die Verschmutzung während der Festtage zunimmt, werden die S-Bahnen größtenteils jeden Tag nass gewischt.“ Zudem würde in den Abendstunden auf der innerstädtischen Tunnelstrecke zusätzliches Personal eingesetzt, die die Haltestellen reinigen und Müll entfernen.

„Bei einer groben Verschmutzung setzen die Disponenten in der Leitstelle das betreffende Fahrzeug nicht weiter im Fahrgastbetrieb ein.“ Stattdessen werde es unmittelbar zu den Reinigungsbühnen der Werkstatt geschickt. Wie viele S-Bahnen wegen Verunreinigungen aus dem laufenenden Betrieb genommen werden, kann der Unternehmenssprecher nicht sagen. „Es handelt sich aber um Einzelfälle.“

Recycling auf dem Frühlingsfest

Tägliche Müllabfuhr
. Auf dem Festplatz stehen Mülleimer mit einem Fassungsvermögen von 220 Litern und 1100 Litern. Diese werden täglich von der Stuttgarter Firma Karle Recycling geleert. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände einen eigenen Müllhof, bei dem die Schausteller und Festwirte ihren Müll getrennt nach Sorten abgeben können.