In einem offenen Brief an das Regierungspräsidium und das Schulamt fordert der Gesamtelternbeirat der Stuttgarter Schulen Maßnahmen gegen die massiven Unterrichtsausfälle. Und: Das Elterngremium macht den Schulbehörden interessante Vorschläge.

Stuttgart - In einem offenen Brief an das Regierungspräsidium und das Stuttgarter Schulamt fordert der Gesamtelternbeirat (GEB) der Stuttgarter Schulen Maßnahmen gegen die massiven Unterrichtsausfälle. „Immer wieder erreichen uns besorgte Anfragen und Mails zum Thema Lehrerversorgung“, schreiben die beiden GEB-Vorsitzenden Kathrin Grix und Georg Lois. Eltern stellten sich „berechtigterweise die Frage, wie ihre Kinder ordnungsgemäß unterrichtet werden können“, heißt es weiter. Die GEB-Vertreter betonen, der Ausfall betreffe „nicht nur die übliche Grippewelle“, sondern auch Schwangerschaftsvertretungen und Vertretungen für Klassenfahrten, Prüfungszeiten und Fortbildungen.

 

Besonders häufig betroffen seien Grundschulen und Gymnasien, Berufsschulen und ganz extrem die sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Die Schulen seien sehr bemüht, den Mangel aufzufangen, so der GEB. Aber richtiger Unterricht sei kaum möglich, wenn über den Flur hinweg zwei Klassen beaufsichtigt oder Klassen aufgeteilt würden. Der Aufwand, überhaupt eine Vertretung zu organisieren, sei enorm, beklagen die Elternvertreter. „Es kann nicht sein, dass bei einer bekannten Schwangerschaft zu Beginn des Mutterschutzes noch keine Vertretung anwesend ist.“

Die Elternvertreter machen Verbesserungsvorschläge

Die Elternvertreter machen auch Verbesserungsvorschläge: etwa Referendare nicht über die Sommerferien zu entlassen, ihnen nach dem Referendariat eine Einstellungsgarantie zu geben, um ihre Abwanderung zu verhindern; befristete Verträge für Krankheitsvertretungen abzuschaffen; den Vertretungspool zu Schuljahrsbeginn zu einer 110-prozentigen Versorgung an allen Schulen aufzustocken; Krankheitsvertreter auch bei Ausfällen unter sechs Wochen einzusetzen, Schulleiter bei der Bürokratie zu entlasten und Grundschullehrer besser zu bezahlen, mit A13 statt A12. Zudem fordert der GEB, mehr Studierende fürs Lehramt an Grund- und Sonderschulen zuzulassen.