Die einfachsten Ideen sind immer die besten. Diese Lebensweisheiten sind so oder so ähnlich auf dem „1. Stuttgart Herbstempfang“ gefallen. Die Stage Entertainment hat Gäste aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kultureingeladen.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Ein Lebenstraum ist wie ein Luftballon: man kann schauen, wie groß er wird – und manchmal kann er auch platzen. Aber wir leben das Leben von vorn und verstehen es von hinten mit der Erkenntnis: die einfachsten Ideen sind immer die besten.

 

Restube – eine aufblasbare Rettungsboje

Diese Lebensweisheiten sind so oder so ähnlich auf dem „1. Stuttgart Herbstempfang“ gefallen. Die Stage Entertainment hat Gäste aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kultur, wie es immer so schön heißt, ins Stage Apollo Theater geladen und eine interessante Gesprächsrunde zusammengestellt, die von Amelie Fried moderiert wurde. Auf dem Podium: unsere von Bad Cannstatt in die weite Welt ausgezogene Natalia Wörner, die mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin Heike Drechsler, der Startup-Gewinner des Deutschen Gründerpreises Christopher Fuhrhop und der Stage-Entertainment-Geschäftsführer, genauer gesagt der Director Strategy & Development, Michael Hildebrandt.

„Don’t dream it – do it“, lautete das Motto der Runde, was die vier Podiumsgäste ja auch getan haben, wenngleich jeder persönliche Einschnitte erlebt hat. Am extremsten Fuhrhop, der mit 28 an Krebs erkrankte, den er aber heute mit 32 besiegt hat. Und er ist inzwischen ein erfolgreicher Unternehmer mit seiner „Restube“, einer aufblasbaren Rettungsboje, die nicht nur Wassersportlern gute Dienste leistet, sondern zur Flüchtlingsrettung im Mittelmeer eingesetzt werden kann.

Mit den Enkeln Skifahren gehen

Ja, das alles beherrschende Thema war auch beim Herbstempfang präsent. Natalia Wörner etwa berichtete von ihrem Besuch in einem Schutzzentrum im Libanon mit traumatisierten Kindern und dass sie Patin der ARD-Themenwoche „Heimat“ sei. Fragt man den CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann, der sich kaum eine große Musicalveranstaltung entgehen lässt, dann spricht er über seinen Traum „von einer offenen, toleranten Gesellschaft, die den Herausforderungen unserer Zeit hoffentlich gewachsen“ ist. Das hofft Hans Pfeifer ebenso, der aber auch einen ganz persönlichen Traum äußert „mit meinen Enkeln Skifahren zu gehen“. Dazu muss man wissen, dass der SPD-Stadtrat 67 ist und drei Kinder hat – nur Enkel sind eben noch keine in Sicht. Bettina Fuchs‘ Traum von Stuttgart scheint ein anderer als der von OB Fritz Kuhn zu sein, denn er hat nicht nur mit einer sauberen und sicheren Stadt zu tun, sondern auch mit einer für Autofahrer gut erreichbaren City, so die Citymanagerin.

Einige der hundert Gäste fanden gerade noch Zeit vorbeizuschauen, bevor der heiße Veranstaltungsherbst beginnt – wie die Wasenwirtin Sonja Merz, die wenig gemein mit der Wiesnwirtin im jüngsten „Tatort“ hat und sich darüber amüsieren konnte. Die Messechefs Ulrich Kromer und Roland Bleinroth sind in Gedanken schon bei der ersten „Veggie & frei von“-Herbstmesse und freuen sich bereits auf den CMT-Winter mit dem Gastland Dänemark, als dessen oberste Vertreterin Königin Margarethe II. erwartet wird.

Der Zeitpunkt des Empfangs war nicht zufällig gut gewählt: Am Donnerstag fiel der letzte Vorhang für „Chicago“, seit Montag also kann „Rocky“ richtig geprobt werden. Die Hauptdarsteller Nikolas Heiber und Lucy Scherer konnten zwischen Talk und Häppchen schon mal vorsingen. Da der Herbstempfang nun jedes Jahr nach der Sommerpause stattfinden soll, liegt die Frage nahe, ob es beim zweiten Mal etwa Kostproben eines „Tarzan“-Nachfolgers geben werde. Aber das ist wohl zu weit gedacht und konnte uns von der Stage Entertainment nicht beantwortet werden.