Führende Brauereien in Deutschland ziehen beim Bierpreis stramm an – Grund dafür sind Einbußen durch Corona. So ist die Lage bei den Stuttgarter Brauereien.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Krombacher, Veltins und die Radeberger Gruppe, ziehen die Bierpreise an. Experten schätzen, dass andere Brauereien mitziehen. Wie sieht es bei den Stuttgarter Brauereien aus?

 

Bei Hofbräu, die nach eigener Aussage trotz Zugehörigkeit zur Radeberger Gruppe relativ autark entscheiden, sind Preiserhöhungen nur in wenigen Segmenten geplant, die vor allem die Gastro betreffen könnten. „Ab Februar nächsten Jahres wollen wir die Preise erhöhen, aber nur im Fassbiersegment“, sagt Hofbräu-Sprecher Martin Alber. Einzige Ausnahme bei den Flaschenbieren, bei denen keine Preiserhöhung geplant ist, sei das Herrenpils. „Das ist ein sehr rohstoffintensives Bier“, sagt Alber. Beim Hofbräu Pilsner, dem meistverkauften Produkt der Brauerei, bleibe alles beim Alten.

Bei der familiengeführten Stuttgarter Brauerei Dinkelacker sind die Pläne zwar weniger konkret, aber alle Produktbereiche sollen betroffen sein. „Der Malzpreis, der Holzpreis wegen Europaletten, der Stahlpreis wegen Bierdosen – alles hat sich erhöht“, sagt Brauereichef Colin Dinkelacker. „Darum werden auch wir im nächsten Jahr nicht um eine Preiserhöhung herumkommen.“

Bier in der Kneipe 30 bis 50 Cent teurer

Um wie viel teurer das Stuttgarter Bier wird, darüber lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage treffen. Beide Brauereien wollen die exakten geplanten Preiserhöhungen nicht nennen, weil sie das erst direkt mit ihren Kunden besprechen wollen. „Die Preishoheit hat außerdem der Kunde“, sagt Alber von Hofbräu. Ob die Halbe in der Eckkneipe nebenan oder das Bier in der Mercedes-Benz Arena teurer wird, hätten Wirte beziehungsweise Caterer zu entscheiden.

Nach Schätzungen des Branchendienstes „GetränkeNews“ dürften hierzulande das Glas Bier in der Kneipe im Schnitt zwischen 30 und 50 Cent teurer werden. Der Preis für den Kasten Bier werde im Handel voraussichtlich um einen Euro steigen.