Wie erleben die Menschen den Teil-Lockdown? Unser Fragebogen will das erkunden. Heute: George Bailey. Der Pianist steht am Herd, wenn er nicht gerade durch den Stadtpark joggt.

Stuttgart - Wie erleben die Menschen den Teil-Lockdown? Pianist George Bailey aus Stuttgart verbringt momentan viel zeit in der Küche, um süße Leckereien zu backen.

 

Weiter Teil-Lockdown in Deutschland – wie geht’s, Herr Bailey?

Körperlich ganz gut. Mental hängt’s. Ich jogge jeden Tag, vom Theater bis in die Unteren Anlagen, wo ich eine paradiesische Bank gefunden habe und genieße die friedliche Stille. Und wenn dort die Gänse, Raben oder Papageien ihre Konversation pflegen, bist du ganz nah bei Gott.

Und wie steht’s im Beruf?

Ich bin ja in Rente, mache noch ein bisschen freiberuflich Musik. Vor allem mit meinem Trio einmal monatlich im Bistro Logo, was aber seit März geschlossen ist. Normalerweise findet mein Weihnachtskonzert im Wilhelma-Theater am Zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Auch da schwindet langsam die Hoffnung...

Gibt es etwas, was Ihnen im Alltag gerade besonders hilft?

Ich bin kräftig am Backen, amerikanische Cookies, die ich im Freundeskreis und an unsere Nachbarn verteile.

Was wünschen Sie sich heute am meisten von Ihren Mitmenschen?

Dass die Menschen mehr Geduld haben, Regeln beachten statt Panik zu schüren. Ganz allgemein mehr gegenseitigen Respekt.

Und wie planen Sie Ihr Weihnachten?

Gute Frage. Lockdown oder Lockup? Wer weiß schon, was uns die 16-plus-eins-Runde beschert. Auf jeden Fall Saiten mit Kartoffelsalat.

George Bailey lebt in Stuttgart und war viele Jahre Korrepetitor am Stuttgarter Ballett. Sein Weihnachtskonzert im Wilhelma-Theater ist legendär.