Vor allem Aktionen wie die Lange Einkaufsnacht tragen laut Handelsverband und City-Initiative Stuttgart zum Erfolg des Geschäfts bei. Aber eine Sorge trügt die Freude.

Stuttgart - Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnlichkeit – zumindest wünschen sich das die meisten Menschen. Schöne Geschenke unterm Christbaum wünschen sich die meisten aber auch, weshalb die Weihnachtszeit auch Shoppingzeit ist. Deshalb setzt der Handel große Hoffnungen in die Wochen vor Heiligabend. In Stuttgart sind diese Hoffnungen bisher weitgehend erfüllt worden, sagt Philipp Morio vom Handelsverband Baden-Württemberg. „Insgesamt laufen die Geschäfte gut, auch dank toller Aktionen wie der Langen Einkaufsnacht, „den Glanzlichtern und der steigenden Aufenthaltsqualität in der Stadt“, sagt Morio. Der Textilbranche allerdings machen die milden Temperaturen zu schaffen, weil viele Kunden zögern, bevor sie warme Winterkleidung kaufen. Morio empfiehlt deshalb den Kauf von Gutscheinen – damit sei man immer auf der sicheren Seite.

 

Der Verkehr ist eine Herausforderung

Sorgen bereitet den Händlern nach wie vor der Verkehr in und um Stuttgart: Das Thema sei und bleibe eine Herausforderung, so Philipp Morio. Den stationären Handel sieht der Verband vor allem in puncto Beratung im Vorteil gegenüber der Online-Konkurrenz. Durch Statistiken sieht man sich bestätigt: So würden rund zwei Drittel des Weihnachtsbudgets in Geschäften vor Ort ausgegeben.

Viele kaufen kurz vor Torschluss

Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache blickt der Verband zuversichtlich auf die Tage bis Heiligabend. „Gerade am kommenden Wochenende wird es also noch mal richtig voll in den Geschäften“, sagt Morio. Bei seiner Prognose stützt er sich auf einen weiteren Trend der vergangenen Jahre: „Was sich verändert, ist der Zeitpunkt der Einkäufe. Inzwischen kauft jeder vierte Baden-Württemberger seine Geschenke erst in der Woche vor Heiligabend“, sagt Morio.

Positive Rückmeldungen

Sven Hahn, Leiter der City-Initiative Stuttgart (CIS), teilt die Einschätzung des Handelsverbands. „Ich habe aus dem Handel mit Blick auf das aktuelle Weihnachtsgeschäft bisher durchweg sehr positive Rückmeldungen erhalten. Klar ist, dass unsere Veranstaltungen wie die Langen Einkaufsnächte maßgeblich dafür sorgen, dass mehr Menschen nach Stuttgart kommen. Da die Händler vor Ort nur den Menschen etwas verkaufen können, die auch vor Ort sind, erfüllen wir mit unseren Events eine sehr wichtige Funktion für unsere lokale Wirtschaft in Stuttgart“, sagt Hahn.

Angebot für alle Käuferschichten

Dazu sei der Einkauf vor Ort nachhaltig und ökologisch. Pauschale Urteile über den Einzelhandel seien allerdings schwierig, dafür seien sowohl Kunden als auch Unternehmen zu unterschiedlich. „Firmen wie Hermès, Louis Vuitton oder Rolex, die alle in Stuttgart Filialen betreiben, arbeiten anders und haben andere Erwartungen als Gerber, Milaneo oder Karstadt Kaufhof. Aber das ist ja eine gute Sache, denn eine Großstadt braucht ein breites Angebot für alle möglichen Käuferschichten“, so Sven Hahn.

Vollbeschäftigung ist gut fürs Geschäft

Das Angebot allein ist allerdings nur die halbe Miete. Die prallen Einkaufstüten müssen sich Verbraucher auch leisten können. Der Arbeitsmarkt in der Region trägt dazu bei. Es komme dem Handel entgegen, dass in der Region derzeit fast Vollbeschäftigung herrsche und viele Menschen daher großzügige Weihnachtseinkäufe tätigen könnten, so Sven Hahn.