Der Bezirksbeirat Mitte fördert die Etzelfarm, obwohl sie auf der Gemarkung Süd liegt mit 15 000 Euro aus seinen Budgetmitteln. Raiko Grieb, Bezirksvorsteher aus dem Süden freut sich und zeigt sich erstaunt.

S-Mitte - Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle machte deutlich, warum die im Stuttgarter Süden liegende Etzelfarm an der Etzelstraße sich bei der Sitzung des Bezirks Mitte vorstellen durfte. „Es sind ja unserer Kinder, die dort spielen“, sagt sie. Die Jugendfarm liegt an der Grenze zum Bezirk Mitte. Laut Jürgen Pollak vom Trägerverein der Etzelfarm besuchen zum Beispiel Klassen der Jakobschule die Etzelfarm. Sie können dort in der Stadt ein Stück Natur erleben und inmitten von Hühnern oder Zwergziegen spielen oder auf dem Gelände Hütten bauen.

 

Pollak brachte einen Antrag auf finanzielle Unterstützung mit in das Gremium. Er schilderte den Bezirksbeiräten die Schwierigkeiten der Einrichtung. Während pädagogisches Personal rar sei, fehlten regelmäßig die Mittel für den laufenden Betrieb. Er freue sich, im Stuttgarter Rathaus beim Bezirksbeirat Mitte zu Gast zu sein, fügte das Vorstandsmitglied des Trägervereins hinzu. „Der Bezirksbeirat Süd hat uns nie eingeladen“, sagte er.

Der Bezirksbeirat zeigt sich großzügig

Die von Pollak gelobten Bezirksbeiräte zeigten sich großzügig. Sie verwarfen eine von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Förderung in Höhe von 3000 Euro aus dem Budgettopf des Bezirksbeirats. Die Mehrheit folgte einem Vorschlag der Grünen, 15 000 Euro zu gewähren. Bezirksvorsteherin Kienzle wies zuvor darauf hin, dass das Budget des Bezirks Mitte derzeit 50 000 Euro betrage und nicht klar sei, was mit den im vergangenen Jahr nicht verbrauchten Mitteln geschehe.

Da Förderungen aus den Mitteln eines Bezirksbeirats projektgebunden sind, muss die Etzelfarm nun zunächst bestimmen, für was sie das in Aussicht gestellte Geld verwenden will. „Es gibt verschiedene Dinge, für die wir eine Förderung gebrauchen können“, sagte Pollak nach der Sitzung. Eine Hilfe für die Personalnot kann die Unterstützung aber nicht sein, betont er. „Dazu reichen 15 000 Euro nicht aus“, sagt das Vorstandsmitglied vom Trägerverein der Etzelfarm.

Bezirksvorsteher freut sich

Es ist außerdem in Stuttgart Sache des Gemeinderats, über Personalfragen von Einrichtungen wie der Etzelfarm zu befinden. Laut Pollak liefern derzeit Gespräche mit der Stadt. „Da ist etwas in Bewegung“, sagte er. Raiko Grieb, Bezirksvorsteher aus dem Stuttgarter Süden, erklärt, dass er sich über den Geldsegen aus dem Bezirk Mitte für die Etzelfarm freue. Die Jugendfarm habe aber keinen Förderantrag an den Bezirksbeirat Süd gestellt, betont er. In der Vergangenheit hat der Bezirksbeirat Süd immer wieder Aktivitäten der Etzelfarm unterstützt, bestätigt Jürgen Pollak. Auf Nachfrage erklärt er, dass Bezirksvorsteher Grieb auch eine Unterstützung in diesem Jahr in Aussicht gestellt hat, sollte die Etzelfarm einen Antrag an den Bezirksbeirat Süd stellen.

Bezirksvorsteher Grieb hat vor Kurzem gemeinsam mit Bezirksbeiräten aus dem Süden und dem Bezirk Mitte die Etzelfarm besucht. Dabei sei es auch um die Stellennot gegangen. „Ich habe dabei erklärt, dass Bezirksbeiräte in dieser Frage nicht zuständig sind“, sagt er. Für alle anderen Sorgen stehe der Bezirksbeirat Süd der Jugendfarm aber gerne zu Verfügung, meint der Bezirksvorsteher.