Die Stuttgarter Kickers sind mit dem Trainingsauftakt unter dem neuen Coach Gerd Dais ins Fußballjahr 2013 gestartet. Mit dabei war auch ein neuer Stürmer: Daniel Engelbrecht, der vom VfL Bochum II ausgeliehen wurde.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Blauer Himmel, Sonne, ein Beachvoleyballplatz – nur kein Meer. So präsentierte sich am Mittwoch früh um neun Uhr das Kickers-Clubgelände in Degerloch, als sich die Mannschaft zum Aufgalopp 2013 plus Laktattest traf. Am Nachmittag stand dann noch eine erste Einheit unter dem neuen Trainer Gerd Dais auf dem Programm. Ach ja, und das fehlende Wasser folgt am Donnerstag, wenn der Fußball-Drittligist zum einwöchigen Trainingslager in die Türkei startet. „Das ist eine gute Gelegenheit, die Mannschaft in Einzel- und Gruppengesprächen besser kennenzulernen“, sagt der neue Coach, der zuletzt beim Zweitligaaufsteiger SV Sandhausen tätig war und dessen vorrangiges Ziel lautet: Klassenverbleib. „Die Mannschaft hat das Potenzial dazu“, lautet Dais’ Eindruck, „sonst hätte ich sie nicht übernommen.“

 

Zumal nach den Abgängen von Thorben Stadler (Vertrag nicht verlängert) und Peter Sprung (Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst) ja noch die eine oder ander Verstärkung dazu kommen soll. „Wir wollten bis zu Trainingsauftakt ja drei neue Spieler, das hat leider nicht ganz geklappt“, sagt Dais. Immerhin, einer war schon dabei: der Mittelstürmer Daniel Engelbrecht, der vom VfL Bochum ausgeliehen wird, wo der 22-Jährige in der zweiten (Regionalliga-)Mannschaft in 18 Spielen immerhin neunmal traf, so dass das Präsidiumsmitglied Guido Buchwald sagt: „Er wird uns mit Sicherheit weiterhelfen.“ Zumal der Angriff bisher eher als die Schwachstelle galt, was auch Dais in der Beobachtung aus der Partie gegen Heidenheim nicht verborgen geblieben ist. „Wenn man die Tordifferenz von minus vier betrachtet, kann man sagen, dass die Defensive für unsere Tabellenregion bisher sehr gut funktioniert.“

Nick Fennell ist noch angeschlagen

Für die beiden vakanten Positionen besteht deshalb Handlungsbedarf vor allem auf der linken Seite und möglicherweise im Kreativbereich, auch wenn sich da Enzo Marchese nach seinem Außenbandriss wieder fit zurückgemeldet hat. Ein wenig angeschlagen ist somit lediglich noch Nick Fennell nach seiner Leisten-OP, „das dauert vielleicht noch, zwei drei Tage bis er voll einsteigen kann“, sagt Buchwald. Ansonsten sind 21 Mann in Aksu in der Türkei dabei sowie der Trainerstab, zu dem auch Jürgen Hartmann als Co-Trainer zählen wird, der in Personalunion weiter die U 23 betreut. „Priorität genießt bei einer Terminüberschneidung aber die erste Mannschaft“, betont Buchwald, wobei die zweite dann durch den A-Jugendcoach Sven Hayer unterstützt wird, aus dessem letztjährigen Kader im vergangenen Sommer sowieso etliche Talente nach oben gegangen sind.

„Für alle Spieler geht es wieder bei null los“, sagt Dais, so dass jeder in den nächsten gut drei Wochen die Möglichkeit hat, sich anzubieten. „Es wäre natürlich optimal, wenn wir gleich zum Auftakt der zweiten halbserie in Halle punkten würden“, weiß der Coach, „das würde nochmals einen Schub geben.“ Bis dahin wird sich dann auch das Spielsystem und die Startformation heraus kristallisieren, mit dem Dais einen erfolgreichen Abstiegskampf bestreiten will. Weiter denkt er noch nicht. „Man soll nie vergessen, wo man herkommt“, warnt der 49-Jährige vor übertriebenen Erwartungen. Aus der Regionalliga, da wollen die Kickers aber nicht mehr hin.

Deshalb wird auch auf anderen Gebiet fleißig gearbeitet. Seit Mittwoch sitzt Markus Buchmann (31) als Leiter des neuen Partners Ufa Sports in Degerloch, auch dessen Team ist nicht ganz komplett. In den nächsten ein, zwei Wochen sollen zwei Mitarbeiter dazu kommen – und auch ein Geschäftsführer (für den kaufmännischen Bereich) steht noch auf der Agenda des Vereins.