Michael Zeyer, der Sportdirektor der Stuttgarter Kickers, spricht über die Entwicklung der Mannschaft und die Zukunft seines Trainers. Der Verein will unbedingt, dass Horst Steffen bleibt.

Stuttgart – - An diesem Freitag (19 Uhr) empfangen die Kickers in der dritten Liga den 1. FC Magdeburg. Der Manager Michael Zeyer hat zwei Ziele: kurzfristig einen Sieg gegen den Aufsteiger und mittelfristig die Vertragsverlängerung mit seinem Trainer Horst Steffen.
Herr Zeyer, nach sieben Saisonspielen liegen die Kickers auf Rang vier, punktgleich mit dem Zweiten Mainz II und dem Dritten Preußen Münster. Das passt doch – oder?
Ich denke, dass wir jetzt noch nicht auf die Tabelle schauen sollten, sondern darauf, was auf dem Platz passiert und wie sich die Mannschaft insgesamt entwickelt.
Wie lautet dann Ihr Zwischenfazit?
In der Defensive sind wir schon stabil, aber vorne müssen wir noch zulegen.
Das stimmt wahrscheinlich, angesichts von nur sechs erzielten Treffern – eine magere Bilanz. Wo liegt das Problem?
Wir haben zuhause gegen Aalen und Cottbus nur 0:0 gespielt. Das ist zu wenig, aber die Gegner agieren auch immer sehr defensiv. Darauf müssen wir uns besser einstellen. Wir machen jedoch auch schon vieles richtig. Es fehlt nicht mehr viel. Jetzt muss aber der nächste Schritt kommen.
Wenn das gelingt und wenn sich dann vor allem weitere Erfolge einstellen, steigt sicher auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Trainer Horst Steffen seinen nach dieser Saison auslaufenden Vertrag verlängert?
Unser Trainer weiß, dass alle im Verein unbedingt wollen, dass er bleibt. Das haben wir ihm schon mitgeteilt. Nun liegt es an ihm, auf uns zuzukommen. Dabei steht er aber nicht unter Zeitdruck.
Für Zeyer ist Steffen einer der besten Trainer in Deutschland
Andererseits hätten Sie jedoch bestimmt gerne möglichst schnell Planungssicherheit.
Natürlich, aber wir müssen damit leben, dass inzwischen andere Clubs auf Horst Steffen aufmerksam geworden sind. Deshalb müssen auch wir den Markt beobachten und auf seinen Abgang vorbereitet sein. Er steht bei einigen Vereinen in den Notizbüchern – auch wegen der Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt.
Wie würden Sie seine Spielidee mit einem Wort beschreiben?
Ballbesitzfußball.
Wie lange können Sie warten, bis Sie auf der Trainerposition Klarheit brauchen?
Einen genauen Termin gibt es da nicht. Außerdem ist es auch legitim, dass sich Horst Steffen noch etwas Zeit mit seiner Entscheidung lässt. Aber unser größter Wunsch ist, dass er hier verlängert.
Was zeichnet Steffen aus?
Er ist ein Spitzentrainer, wie es nicht viele in Deutschland gibt. Das kann ich beurteilen, weil ich früher ja selbst unter vielen Trainern gespielt habe. Die Qualitäten von Horst Steffen haben sich herumgesprochen. Aber er fühlt sich sehr wohl in Degerloch. Er hat bei uns etwas angefangen, was noch nicht zu Ende ist. Deshalb glaube ich trotzdem, dass unsere Chancen gut sind.
Siege und der Aufstieg in die zweite Liga wären vermutlich kein so schlechtes Argument, um Steffen zu überzeugen. Da könnte ja jetzt am besten gleich gegen den überraschend starken Aufsteiger aus Magdeburg der Anfang gemacht werden.
Das ist unser Ziel – wobei man von einem Aufsteiger nie überrascht sein sollte. Auch Würzburg ist gut in die Runde gestartet. Aber Magdeburg hat sicher Klasse in seinem Kader und ist vor allem daheim mit dem frenetischen Publikum eine Macht.