Wie Mustafa Ünal auf die Nachricht von der Trennung reagiert habe? „Enttäuscht, aber gefasst“, sagt Rainer Lorz, der Präsident der Stuttgarter Kickers. Am Freitag gab der Regionalligist bekannt, dass er mit einem neuen Trainer in die nächste Saison gehen wird. Ünal selbst befindet sich noch im Urlaub und war für eine Stellungnahme genauso wie Sportdirektor Marc Stein bisher nicht zu erreichen. Unterdessen hat Lorz das Anforderungsprofil umrissen. Die Kernaussagen: Der neue Trainer soll ergebnisorientiert arbeiten, die Mannschaft entwickeln, sie besser machen und individuell auf jeden Spieler eingehen. Er soll auch menschlich zum Verein passen, analytisch arbeiten und eine klare Spielphilosophie haben, die von Fall zu Fall modifiziert werden kann.
Damit hält sich Lorz alles offen. „Grundsätzlich muss das Gesamtpaket stimmen, wobei wir die regionale Komponente schon weiter forcieren wollen“, sagt der Kickers-Chef. „Wir sind mit Volldampf dabei und haben das Ziel, den neuen Trainer so bald als möglich zu präsentieren, aber wir müssen von der Lösung absolut überzeugt sein.“
Nachdem Sreto Ristic (zum SV Sandhausen) vom Markt ist, wird vor allem Kristjan Glibo (42) hoch gehandelt. Der gebürtige Bruchsaler hat bei Eintracht Frankfurt II gute Arbeit geleistet, wo ihn Dennis Schmitt (SC Paderborn II) zur neuen Saison ablöst. Ebenfalls im Gespräch sind Rüdiger Rehm (zuletzt Waldhof Mannheim), Danny Galm (zuletzt SV Sandhausen), der auch Erst- und Zweitliganfragen aus Österreich und der Schweiz hat, sowie Marco Wildersinn, der mit Kickers Würzburg den Drittliga-Aufstieg verpasste. Die Zeit drängt. Trainingsstart ist am 18. Juni, am 23. Juni (14 Uhr) steht das erste Testspiel beim TSV Bernhausen an, am letzten Juli-Wochenende beginnt die Regionalligasaison.
In Sachen Neuzugänge stehen nach Informationen unserer Redaktion zwei Spieler so gut wie fest: der defensive Mittelfeldspieler Vico Meien vom VfR Aalen und David Tomic, ein schneller Mann für die Außenbahn. Der vereinslose 26-Jährige hielt sich zuletzt bei Kickers Offenbach fit. Mit seine beste Zeit hatte er beim VfB II, wo er mit Marc Stein zusammen spielte und sich auch als sehr torgefährlich erwies. Kein Thema ist Frederik Schumann vom 1. Göppinger SV – der Linksverteidiger wechselt zu Drittligist VfB II. Noch immer nicht fest steht der neue Verein von Innenverteidiger Niklas Kolbe. Zuletzt waren der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Kaiserslautern die heißesten Adressen.