Ihre einzige Oberliga-Niederlage in bisher 24 Saisonspielen kassierten die Stuttgarter Kickers beim FV Ravensburg. Im Rückspiel gewinnen die Blauen sicher mit 3:0 – und verteidigen damit ihr Zehn-Punkte-Polster an der Tabellenspitze.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Der nächste Sieg, der nächste Schritt Richtung Aufstieg: Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers ließ dem FV Ravensburg vor 3710 Zuschauern im Gazi-Stadion auf der Waldau keine Chance und gewann die einseitige Partie sicher mit 3:0 (2:0). Damit stehen die Blauen zehn Spieltage vor Saisonende weiter mit zehn Punkten Vorsprung auf die SG Sonnenhof Großaspach an der Tabellenspitze.

 

„Ich bin zufrieden, die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt und wieder Energie und Mut aufs Feld gebracht“, sagte Mustafa Ünal. Kritik übte der Coach nur am Rasen: „Der Platz sieht aus, als wäre an jedem zweiten Tag ein Spiel. Wir wollen Fußball spielen, aber der Platz gibt es nur beschränkt her. Wir spielen nur Oberliga und brauchen keinen Teppich, aber ein bisschen was, könnte man schon machen. Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt.“

Elfmeter als Dosenöffner

Die Kickers hatten schwer ins Spiel gefunden und leisteten sich in der Anfangsphase einige Ungenauigkeiten. Der Dosenöffner war das 1:0 (24.) durch den ersten Treffer 2023 von Kevin Dicklhuber. Der Kapitän verwandelte einen an Paul Polauke verursachten, umstrittenen Foulelfmeter – sein 19. Saisontor. Im Gegenzug verhinderte Kickers-Keeper Maximilian Otto den Ausgleich mit einer Glanzparade gegen Dennis Blaser (2013 deutscher U-17-Meister unter Trainer Thomas Schneider an der Seite von Timo Baumgartl mit dem VfB Stuttgart).

Danach verlief die Partei äußerst einseitig. Die Kickers präsentierten sich hochüberlegen und erhöhten nach einer halben Stunde auf 2:0. Loris Maier staubte mit seinem neunten Saisontor ab, nachdem FVR-Keeper Haris Mesic (früher ebenfalls VfB-Jugend) den Ball nach einem Schuss von Ivo Colic nach vorne hatte abprallen lassen.

Mehrere Chancen vergeben

Bereits in der 51. Minute sorgte Dicklhuber mit seinem Tor zum 3:0 endgültig für klare Verhältnisse. Die Blauen kontrollierten und dominierten das Spiel in der Folgezeit nach Belieben. Sie vergaben aber gegen den harmlosen Abstiegskandidaten aus Oberschwaben, der den Kickers am 11. September 2022 die bisher einzige Saisonniederlage beigebracht hatte, bei mehreren guten Chancen das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. „Wenn unsere Spieler alle Möglichkeiten verwerten würden, wären sie nicht hier, sondern auf Länderspielreise“, sagte Ünal. Und Sportdirektor Marc Stein ergänzte: „Das war ein sehr souveränes Spiel von uns, die Mannschaft hat sich für eine gute Leistung belohnt, zudem können wir immer wieder rotieren, und alle Jungs liefern.“

Ünal hatte gegenüber dem glücklichen 1:0-Sieg beim SV Oberachern vier Änderungen vorgenommen. Niklas Kolbe, Nico Blank, Konrad Riehle und Ivo Colic standen in der Anfangsformation. Malte Moos, Lukas Kiefer, Flamur Berisha und Halim Eroglu saßen zu Beginn auf der Bank. Die vielen Wechselmöglichkeiten belegen wieder einmal die Ausgeglichenheit des Kaders, die sich gerade in Englischen Wochen von großem Vorteil ist: Am kommenden Mittwoch (19 Uhr) geht es im WFV-Pokal-Viertelfinalspiel zu Ligarivale Sport-Union Neckarsulm, am 1. April (15.30 Uhr) steht dann die nächste Oberligahürde beim ATSV Mutschelbach an.

Aufstellung Kickers

Otto – Leon Maier, Polauke, Kolbe, Kammerbauer (60. Guarino) – Campagna (83. Seemann) – Dicklhuber (76. Berisha), Blank, Colic, Riehle – Loris Maier (67. Eroglu).

So geht’s weiter

Oberliga-Restprogramm
ATSV Mutschelbach – Kickers (1. April, 15.30 Uhr), Kickers – FSV Hollenbach (6. April, 19 Uhr), Sport-Union Neckarsulm – Kickers (14. April, 19 Uhr), Kickers – Offenburger FV (22. April, 14 Uhr), 1. FC Rielasingen-Arlen – Kickers (26. April, 18.30 Uhr), Kickers – 1. Göppinger SV (29. April, 14 Uhr), SSV Reutlingen – Kickers (6. Mai, 15.30 Uhr), Kickers – SG Sonnenhof Großaspach (13. Mai, 14 Uhr), Kickers – FC 08 Villingen (20. Mai, 15.30 Uhr), Freiburger FC – Kickers (27. Mai, 15.30 Uhr).

WFV-Pokal
Viertelfinale: Sport-Union Neckarsulm – Kickers (29. März, 19 Uhr), Türkspor Neu-Ulm – SSV Ehingen-Süd (29. März, 16.45 Uhr), FV Rot-Weiß Weiler – FC Normannia Gmünd (12. April, 17 Uhr), VfR Aalen – TSG Balingen (19. April, 19 Uhr), Halbfinale: Sieger Türkspor Neu-Ulm/SSV Ehingen-Süd – Sieger SUN/Kickers und Sieger Normannia Gmünd/RW Weiler – Sieger VfR Aalen/TSG Balingen (2./3 Mai). Finale: 3. Juni im Gazi-Stadion. (jüf)