Stuttgarter Kickers Das planen die Blauen mit A-Lizenz-Inhaber Julian Leist

Julian Leist nach dem erfolgreich abgeschlossenen Trainer-Lehrgang mit der Urkunde für die Uefa-A-Lizenz Foto: red/pr

Ex-Profi Julian Leist ist ein Gesicht der Stuttgarter Kickers und neuerdings Inhaber der Uefa-A-Lizenz. Wie planen die Blauen künftig mit dem U-19-Co-Trainer und Mitarbeiter der Kickers-Fußballschule? Was wird aus Julian Schieber?

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Wo er seine Zukunft sieht? Julian Leist ist schlau genug, um sich nicht von vornherein eine Tür zuzuschlagen: „Ich helfe dort mit meinen Kompetenzen, wo ich für den Verein am wertvollsten bin. Ich bin für alles offen“, sagt der 36-Jährige. Seit dieser Woche ist der ehemalige Musterprofi Inhaber der Uefa-Trainer-A-Lizenz, dem zweithöchsten Qualifikationsnachweis für Fußballtrainer nach der Uefa-Pro-Lizenz.

 

In seinem Lehrgang waren einige prominente Namen dabei. Zum Beispiel die ehemaligen Bundesligaprofis Lars und Sven Bender sowie Sydney Sam. Oder die Ex-Nationalspielerin Julia Simic sowie der zumindest bei den Blauen bekannte ehemalige Kickers-Spieler Valentin Vochatzer, der inzwischen als Videoanalyst für Dynamo Dresden arbeitet.

„Wir hatten eine sehr gute Gruppe und ab und zu auch viel Spaß untereinander“, erzählt Julian Leist. Er ist auch nach seinem Karriereende als Spieler der Stuttgarter Kickers im Juli 2022 weiter für die Blauen tätig. Sein Hauptjob dreht sich um die Porsche Fußballschule des Clubs. Für sie akquiriert er Partnervereine in und um Stuttgart, aber auch außerhalb der Region, ist Ansprechpartner für die Vereine und organisiert Feriencamps, die wie im kommenden April etwa auch in der Türkei über die Bühne gehen. Zudem fungiert Leist gemeinsam mit Marcel Brandstetter als Co-Trainer von Chefcoach Sven Ackermann bei der U 19. In dieser Funktion befindet er sich mit der A-Junioren-Mannschaft vom 16. bis zum 23. Januar im Trainingslager im türkischen Side.

Schieber vor Abschied

„Beide Tätigkeiten bereiten mir viel Freude und füllen mich aus“, sagt Leist. Mit seiner Ehefrau Julia und den Söhnen Lukas (4) und Niklas (2) fühlt er sich zudem in seinem Geburtsort Stuttgart pudelwohl. Kein Wunder, dass er zumindest seine nahe Zukunft in den nächsten Jahren bei den Kickers sieht. Eine neue Herausforderung könnte die Arbeit als Übergangskoordinator sein, zumal der frühere Bundesligaprofi Julian Schieber (35) in dieser Rolle in Degerloch nie richtig heimisch wurde und sein Abgang nach Informationen unserer Redaktion beschlossene Sache ist.

Da auch der Tag von Julian Leist nur 24 Stunden hat, wäre es denkbar, dass der frühere Innenverteidiger, im Fall einer zusätzlichen neuen Aufgabe, seine Co-Trainer-Tätigkeit bei der U 19 abgibt. Ohnehin ist geplant, dass der erfolgreiche U-17-Chefcoach Harun Gülcan (30/Inhaber der A+-Lizenz) mit seinem Trainerteam in der kommenden Saison zur U 19 aufrückt und der aktuelle U-16-Coach Maximilian Füssenhäuser (28) dafür Gülcans Amt bei den B-Junioren übernimmt. Der am Rundenende auslaufende Vertrag mit Sven Ackermann (43/seit Juli 2023 bei den Kickers) wird nicht verlängert.

Bei 1860 und Bayern München

Wie auch immer die Entscheidungen im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) getroffen werden, zumindest langfristig möchte Julian Leist im Herrenbereich arbeiten und dort seine Erfahrung einbringen aus den Stationen Stuttgarter Kickers (2002 bis 2008, 2011 bis 2014 und 2021 bis 2022), TSV 1860 München II (2008 bis 2010), FC Bayern München II (2010/2011) und SG Sonnenhof Großaspach (2014 bis 2021).

„Ich wollte nach meiner aktiven Karriere erst einmal den Trainerjob von der Pike auf kennenlernen, kann mir aber irgendwann auch sehr gut eine Tätigkeit im Bereich Sportmanagement vorstellen“, sagt Leist, der auch eine abgeschlossene Ausbildung vorzuweisen hat – als Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Garmo AG.

Was beweist: Der Mann ist breit aufgestellt und muss deshalb keine Tür von vornherein zuschlagen.

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