Nach der Mitgliederversammlung blieben Fragen offen. So beschäftigen viele Fans der Stuttgarter Kickers nach wie vor der Stadionumbau und das Sicherheitskonzept, wie sie mit dem Stimmungsboykott vor dem letzten Heimspiel unterstrichen haben.

Stuttgart - Als die Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers am Montagabend um 22 Uhr abgepfiffen war, blieb noch die eine oder andere Frage offen. Zum Beispiel: Wo spielt die Mannschaft, wenn das Gazi-Stadion unmittelbar nach Abschluss der Saison 2013/14 umgebaut wird? Die Option, interimsweise dort weiterzumachen, hätte 1,2 Millionen Euro Mehrkosten verursacht, „das wollte die Stadt nicht mittragen“, wofür der Vereinspräsident Rainer Lorz Verständnis zeigte.

 

Der Drittligist ist froh, dass die Gesamtkosten von zwölf Millionen Euro nicht – wie bei manchen Konkurrenten (Aachen oder Osnabrück) – die eigene Kasse belasten, die trotz aller wirtschaftlichen Fortschritte immer noch etwa 1,8 Millionen Euro Schulden aufweist. Und klar ist auch: während des halbjährlichen Umbaus wird das Kickers-Budget zusätzlich belastet (höhere Kosten) – darauf verwies der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker. Egal, wo die Mannschaft letztendlich antritt. In Großaspach wird es auf jeden Fall nicht sein, obwohl auch diese Option geprüft wurde. Doch zum einen präferiert der Ligarivale VfB Stuttgart II die Comtech-Arena als Ausweichquartier, zum anderen macht die Gemeinde Sicherheitsbedenken geltend, nachdem es im Rahmen des WFV-Pokalspiels der Kickers dort zu einigen Vorfällen gekommen war.

Die Sicherheitsdiskussion bewegt die Fans

Überhaupt die Sicherheitsdiskussion: die bewegt auch die Kickers-Fans, wie sie mit dem Stimmungsboykott vor dem letzten Heimspiel unterstrichen haben. Auch auf der Versammlung wurde nachgehakt, wie der Verein zu den Vorschlägen von DFL und DFB stehe. „Die Entscheidungsfindung ist noch nicht abgeschlossen“, sagte der Präsident Rainer Lorz, der aber betonte, dass man mit den Fanvertretern in Kontakt stehe. Und er tat auch seine persönliche Meinung kund: „Da stehen sicher Entscheidungen im Raum, die über das Ziel hinausschießen.“

Inwieweit das die Kickers verhindern können, steht auf einem anderen Blatt. Auch sie haben nur eine Stimme, und Lorz unterstrich: „Am Ende wird es so sein, dass die Musik von den 36 Clubs der ersten und zweiten Liga vorgegeben wird.“

Unabhängig davon kämpfen die Kickers ja erst einmal um den Klassenverbleib in der dritten Liga – und um einen neuen Trainer. Neben Heiko Scholz (zuletzt Viktoria Köln) sind auch Rico Schmitt (zuletzt Aue) und Dietmar Demuth (zuletzt Babelsberg) im Rennen .