Die Stuttgarter Kickers dringen auf eine rasche Entscheidung des 20-jährigen Besar Halimi, der in Deutschland bleiben will.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Pünktlich zum Trainingsauftakt der Stuttgarter Kickers am Mittwoch um 10 Uhr fuhr die Feuerwehr in den ADM-Sportpark ein. Doch keine Sorge: das Clubhaus stand nicht in Flammen, die Feuerwehrleute absolvierten nur ihr persönliches Fitnessprogramm auf der Tartanbahn, während der Kickers-Chefcoach Horst Steffen zu diesem Zeitpunkt seine Ansprache an die Mannschaft hielt.

 

Ach ja, einen kleinen Brandherd gab es dann doch: die Akte Halimi. Der Trainer und der Sportdirektor Michael Zeyer haben mit dem 20-Jährigen gesprochen, um dessen Zukunft auszuloten. Ergebnis: „Es ist eine Hängepartie“, wie Zeyer sagt, „die aber kein Dauerzustand sein kann.“ Die Kickers wollen rasch Planungssicherheit. „Wir können nicht bis August warten“, sagt Steffen, ohne einen genauen Stichtag zu nennen. Wobei auch der Spieler weiß: „In den nächsten ein, zwei Wochen muss eine Entscheidung fallen. Erst einmal bin ich Spieler der Kickers, und das auch gerne.“ Steffen hätte nichts dagegen, wenn es so bleibt: „Ich würde ihn gerne behalten.“

Zumal sich die Offerten wohl in Grenzen halten. Der englische Zweitligaaufsteiger FC Brentford wollte ihn gerne, doch da wollte Besar Halimi nicht hin. „Der Schritt nach London wäre etwas früh gekommen“, sagt der Spieler, „ich möchte in Deutschland bleiben.“ Das ist zumindest mal eine klare Ansage, nachdem sich der Profi von seinem Berater Arthur Beck getrennt hat und sich nun von seinem Vater beraten lässt. „Das macht die Sache nicht einfacher“, sagt Zeyer etwas genervt, zumal er bei einem möglichen Wechsel Halimis personell noch nachlegen will. Nicht nur defensiv, sondern auch in der Offensive.

Der Heilungsprozess bei Calamita verzögert sich

Einstweilen waren am Mittwoch schon einmal die Neuzugänge Sattelmaier, Abruscia, Bihr, Jordanov und Berko dabei, während Sirgedas noch mit der litauischen Auswahl unterwegs war, Ivan inzwischen mit der rumänischen U 21 und Badiane wegen seiner Führerscheinprüfung erst am Donnerstag zur Mannschaft stoßen wird. Zudem war der Kapitän Enzo Marchese nach einer Zahn-OP nur als Zuschauer dabei, genau wie Elia Soriano nach seinem Kreuzbandriss und auch Marco Calamita, der auf Krücken dem Laktattest zuschaute. „Ich hätte mir auch gewünscht, dass es schneller geht“, sagt der Stürmer, aber inzwischen hat sich der Heilungsprozess der schweren Knieverletzung um zwei Wochen verzögert. Calamita verspricht aber. „Ich komme zurück.“ Auf den Platz allerdings wohl erst im Oktober. Bis dahin gilt es dann den Trainingsrückstand aufzuholen. Auch wenn es Steffen am ersten Tag etwas langsamer angehen ließ, wird sich das rasch ändern. Die Spieler hatten ihre Hausaufgaben in den Ferien dabei gehabt. „Von daher heißt es relativ schnell Gas geben“, sagt der Trainer, der hinzufügt: „Generell wird es die Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass alle Spieler an ihre Topleistungen kommen.“

Daran hat es zuletzt manchmal gehapert. „Insgesamt hätten wir vier Punkte mehr holen müssen“, sagt Steffen, „allerdings schon in der Vorrunde.“ Bei den Saisonzielen gibt er sich nicht ganz so konkret. „Natürlich wollen wir uns nicht verschlechtern, aber zunächst einmal wollen wir uns im oberen Drittel etablieren“, sagt Steffen. „Aber ich will keinen Druck aufbauen“ – zumal er noch nicht wisse, wie sich die anderen Mannschaften am Ende verstärken. Zumindest da sind die Kickers schon relativ weit – trotz Halimi.