Mit einem besonders motivierten Routinier, vielen jungen Wilden und enormer Effizienz beim Torabschluss schlagen die Stuttgarter Kickers den 1. Göppinger SV mit 5:1. Bereits am Mittwoch geht’s mit dem nächsten Heimspiel weiter.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Der Mann, für den es ein ganz besonderes Spiel war, strahlte übers ganze Gesicht: „Ich bin überglücklich, dass wir unseren Fans so viele Tore geschenkt haben“, sagte Kevin Dicklhuber vom Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers nach dem verdienten 5:1 (2:0) gegen den 1. Göppinger SV. Zwei Treffer hatte er gegen den Club, für den er bis zum Sommer fünf Jahre lang erfolgreich auf Torejagd gegangen war, selbst erzielt, eines vorbereitet. „Wir waren endlich einmal brutal effizient, das tut uns gut“ sagte der Offensivmann. Diese in dieser Saison oftmals vermisste Qualität beim Torabschluss war der entscheidende Unterschied in diesem unterhaltsamen Spiel vor 2800 Zuschauern, in dem die Göppinger keine vier Tore schlechter waren. Marvin Riedinger (15.), Konrad Riehle (24.), Lirim Hoxha (72.) hatten neben Dicklhuber (49., Foulelfmeter/80.) getroffen, für den GSV gelang Mergim Neziri mit einem tollen Freistoß der Ehrentreffer (86.).

 

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„Ich war heute der Papa für die jungen Wilden“, sagte Dicklhuber. Der 32-Jährige spielte im Sturmzentrum, neben ihm wirbelten an vorderster Front die agilen 19-Jährigen Riehle und Mohamed Baroudi. Überhaupt hatte Trainer Mustafa Ünal eine äußerst junge Truppe aufs Feld geschickt: Nach Dicklhuber war Ruben Reisig mit 25 Jahren der zweitälteste Kickers-Spieler in der Anfangsformation. Von Beginn an gingen die Blauen mit viel Power und Aggressivität zur Sache, dominierten die erste halbe Stunde und entschieden in dieser Phase die allermeisten Zweikämpfe für sich. „Da haben wir dem GSV keine Luft zum Atmen gelassen“, betonte Dicklhuber. Danach allerdings kam das Team von Trainer Gianni Coveli besser in die Partie, doch der ehemalige VfB-Jugendspieler Max Hölzli vergab vor der Pause zwei gute Torchancen.

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Mit Dicklhubers 3:0 kurz nach dem Wechsel war das Spiel praktisch entschieden. „Das Ergebnis ist ein brutales Brett und extrem bitter für uns, aber im Fußball zählen nun mal die Tore“, sagte Coveli. Für seinen Kollegen Mustafa Ünal, der nun auch offiziell einen Vertrag bis 2023 besitzt, war es der sechste Sieg im achten Oberligaspiel unter seiner Regie. Was ihn optimistisch macht, dass es künftig keine Ausrutscher wie in Pforzheim und Bissingen (jeweils 0:1) mehr gibt? „Ausrutscher kann man nie ausschließen, aber unser Vorteil ist, dass wir weitere Qualität nachlegen können“, antwortete der 38-Jährige – und spielte damit auf die derzeit noch verletzten Mijo Tunjic und Markus Obernosterer sowie den kranken Niklas Kolbe an. Kolbe und Obernosterer könnten möglicherweise schon am kommenden Mittwoch (19 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Linx wieder ein Thema sein, der wieder spielberechtigte Luigi Campagna sogar ganz sicher. Ein weiterer Trumpf also im Aufstiegsrennen für die Kickers, denen Coveli fürs Rückspiel am 7. Mai schon mal eine Kampfansage mit auf den Weg gab: „Zieht euch warm an!“

Aufstellungen

Stuttgarter Kickers Castellucci – Moos (74. Rudloff), Reisig, Polauke, Kammerbauer – Riedinger, Blank, Colic (58. Zagaria) – Riehle (69. Hoxha), Dicklhuber (80. Profis), Baroudi.

1.Göppinger SV Schleicher – Rekdal, Ivezic, Milisic, Loser (76. Leonhardt) – Schramm, Schraml, Brück, Hölzli (60. Neziri) – Piljek (46. Lekaj), Ziesche (68. Falcone).