Die Hängepartie um Besar Halimi ist für die Stuttgarter Kickers beendet. Der 20-Jährige unterschrieb einen Vierjahresvertrag beim Bundesligisten FSV Mainz 05, der dafür 300.000 Euro bezahlen soll.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Über mangelnde Arbeit konnten sich die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers am Wochenende nicht beklagen. Am Samstag stand zunächst der Abschluss und Höhepunkt des Trainingslagers in Südtirol auf dem Programm – mit dem Testspiel gegen Inter Mailand als Höhepunkt. Dann ging es schnurstracks zurück in die Heimat, wo am Sonntag Mittag bereits die offizielle Saisoneröffnung in Gärtringen auf dem Programm stand, nebst einem Testspiel gegen den örtlichen FC und Autogrammstunde. Da war Besar Halimi erwartungsgemäß nicht mit von der Partie – schließlich stand seit dem späten Nachmittag fest, dass der von Spielerseite favorisierte Wechsel zu Mainz 05 geklappt hat. Beim Bundesligisten unterschrieb der 20-Jährige einen Vertrag bis 30. Juni 2019.

 

Aufatmen also – bei allen Beteiligten. Schließlich hatte die Hängepartie in den vergangenen Wochen die Nerven vor allem der Kickers-Verantwortlichen stark strapaziert; erst recht, nachdem der Spieler ein unterschriftsreifes Angebot des englischen Zweitligisten FC Brentford vergangenen Montag hatte platzen lassen. „Natürlich hätten wir Besar gerne behalten, aber er wollte den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und unbedingt höherklassig spielen“, fand der Sportdirektor Michael Zeyer am Ende diplomatische Worte für den Wechsel und fügte hinzu: „Ich bin zufrieden, aber nicht glücklich.“ Die Kickers sollen eine Ablösesumme von 300 000 Euro (plus eventuelle Nachzahlungen bei positiver Entwicklung) bekommen, nachdem er zum Nulltarif vom VfB II gekommen war und sein noch bis 2016 laufender Vertrag aufgelöst worden ist. „Ich hatte bei den Kickers eine super Saison und freue mich jetzt auf die neue Herausforderung in Mainz“, ließ Halimi verlauten, der bei seinem neuen Club auch wieder in der Nähe seiner Familie in Frankfurt ist.

„Besar Halimi hat eine tolle Saison gespielt, er war einer der herausragenden Offensivspieler der dritten Liga. Er hat ein sehr großes fußballerisches Potenzial, das wir in den kommenden vier Jahren weiterentwickeln und auf ein höheres Niveau heben wollen“, sagt der Mainzer Manager Christian Heidel zu der Verpflichtung als Perspektivspieler. „Wir sind überzeugt, dass er den Sprung in die Bundesliga schaffen kann. Wir werden gemeinsam mit ihm beraten, in welchen Schritten wir dieses spannende Projekt angehen können.“ Denkbar ist, dass Halimi zunächst in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammelt und es somit in der neuen Saison ein Wiedersehen mit den Kickers geben könnte.

Die hatten sich am Samstag aus dem Trainingslager in Südtirol verabschiedet. Mit einer achtbaren 3:4-Niederklage gegen Inter Mailand vor 5000 Zuschauern. „Ich war insgesamt mit der Leistung zufrieden. Wir haben in der ersten Halbzeit vier hundertprozentige Torchancen nicht genutzt und drei Tore des Gegners durch katastrophale Fehlpässe vorbereitet“, sagte der Kickers-Trainer Horst Steffen, der aber nicht nur deshalb den Torhüter Korbinian Müller nach einer halben Stunde wechselte. Bei diesem Highlight kamen dann auch die Konkurrenten Klaus und Sattelmaier noch jeweils für 30 Minuten zum Einsatz – und blieben ohne Gegentor. „Der erste Durchgang war relativ ausgeglichen, aber es steht 4:0 für den Gegner und das war das Ärgerliche. Ich weiß, dass die Mannschaft es deutlich besser machen kann.“ So wie nach der Pause, als die eingewechselten Manuel Fischer (54. und 85.) und Ivan (90.) trafen.